Aline Bouvy. Cruising Bye

In Aline Bouvy´s Kunst ist von sexueller Vagabundage und Polizeipatrouillen ebenso die Rede wie von streunenden Hunden und queeren Tändeleien. Am Horizont dieses poetischen und transgressiven Drifts zeichnet sich die Utopie einer fließenden Sexualität ab, die die bildende Künstlerin weniger mit pragmatischem LGBT-Aktivismus gleichsetzt als mit einer permanenten Kritik an ästhetischen und hygienischen Codes, mit denen die Gesellschaft unsere Körper überwacht und ihre Begierden einfängt. Sie nimmt das Ende der Hemmungen vorweg und erotisiert unsere Umwelt ganz ungeniert, indem sie abgewertete Materialien, dekadente Körperhaltungen und verlassene Orte in ihre Kunst einbezieht. Ihre multidisziplinäre Palette, in der sich thermogeformtes Plexiglas, Linoleum mit Intarsien oder ferngesteuerte Fahrzeuge abwechseln, überrascht das Publikum durch den Vorstoß der Künsterlin gegen den guten Geschmack und einen lockeren Umgang mit Tabus. Aline Bouvy’s catalogue takes the form of loitering, in that it is as much about sexual vagrancy and police patrols as stray dogs and queer flirtations. On the horizon of this poetic, transgressive deviation, we spy the utopia of a fluid sexuality which the visual artist assimilates less with pragmatic LGBT militancy than a permanent critique of the aesthetic and health codes which society uses to keep our bodies in check and contains its desires. Anticipating the end of mortifying inhibitions, her artistic approach undertakes an unbridled eroticisation of our environment by incorporating rundown materials, decadent postures and disused territories. Her multidisciplinary palette, alternating thermoformed Plexiglas, inlaid linoleums and remote-controlled vehicles, surprises the public through its infringement of good taste and its disregard for taboos.