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Die Arbeitstiere – in unseren Breitengraden Pferde, Esel, Maultiere, Hunde und Rinder – waren auf dem Land und in den grösser werdenden Städten allgegenwärtig. Sie waren in der untersuchten Zeit wichtige Teile des sozialen Lebens und hinterliessen Spuren in der Gesellschaft, in der von und mit ihnen geschaffenen Welt sowie in den Archiven. Aus ihren produktiven Potenzialen und aus den Bedingungen ihrer Reproduktion ergaben sich bestimmte Lebensformen, Wirtschaftsweisen und Raumordnungen. Das facettenreiche gemeinsame Leben der Menschen und ihrer Arbeitstiere sowie der von ihnen geteilte Raum sind bis anhin erst in Ansätzen als eine gemeinsame Geschichte wahrgenommen und geschrieben worden. Der Autor folgt den sozial-, agrar-, wirtschafts-, verkehrs- und kulturgeschichtlichen Fährten der Arbeitstiere durch die Gesellschaft. Auf diesen treffen wir nicht nur Tiere und Menschen an, sondern mit den mensch-tierlichen Gespannen jene Form der Kooperation, in der das Handeln und das Wirken beider zu einem vielfach evidenten Dritten wurde. Die damit verbundenen Fragen nach Vernunft, Intelligenz, Willen und nach Handlungsoder Wirkmacht der Tiere sind nicht neu. Sie haben die sich mit Tieren befassenden Akteur:innen seit je umgetrieben. Die Spuren fu¨hren weg vom gewöhnlich unterstellten Natur-Kultur- oder vom Subjekt-Objekt- Gegensatz und weg von den Prämissen der sogenannten anthropologischen Differenz in eine Welt, in der Menschen und Tiere nah miteinander verbunden waren und mehr voneinander wussten.
Autor: Schiedt, Hans-Ulrich
ISBN: 9783034017640
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 350
Produktart: Buch
Verlag: Chronos
Veröffentlicht: 07.06.2024
Untertitel: Eine gemeinsame Geschichte vom ausgehenden 18. bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
Schlagworte: Arbeitstiere Mensch-Tier-Beziehungen Saumtiere Zugtiere

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