Das Inthronisations- und Militärornat achaimenidischer Großkönige

In Xenophons ‚Kyrupädie‘ fällt auf, dass - trotz mancher Ungereimtheiten - jede Weitergabe und Übernahme von Bekleidungsstücken sorgsam registriert wird. Dies ist kein Wunder, denn gerade in Vorderasien galten Bekleidung und Waffen als die bedeutendsten, weithin sichtbarsten Rang- und Statussymbole. Beides kennzeichnete aber auch die ethnisch-nationale Zugehörigkeit. Besonders zentriert wird vorliegend die Genese der Reitkleidung Kyros d. Gr. Dies schon deshalb, weil spätere Autoren wie Diodor und Arrian immer wieder darauf zurückkommen und dabei die Angaben Xenophons bestätigen. In den genannten Werken ist kaum zu übersehen, dass die Reitertracht des Reichsgründers zum Inthronisationsornat und militärischen Herrschaftssymbol aller achaimenidischen Großkönige wurde und folglich auch auf dem Alexandermosaik (s. Frontcover) wiederzufinden ist. Allein, dass Scipio und Cicero bei ihren poltisch-militärischen Einsätzen in Asien stets einen Band der Kyrupädie als täglichen Ratgeber mit sich führten, dürfte Beleg genug für dessen weitgehende Historizität sein. (Cic. Quint. I 1, 18-23. fam. IX 25,1. Tusc. II 62.) In einer teilweise farbig gedruckten Broschüre mit Ringbindung wird erstmals die Form- und Bedeutungskontinuität der Reittracht der Großkönige (Anaxyrides, Sarapis, Kandys, Akinakes) aufgezeigt. Da sie den jeweiligen König weithin sichtbar als Oberbefehlshaber des achaimenidischen Gesamtheeres und damit als unumschränkten Machthaber kennzeichnete, wurde sie auch zur Inthronisation angelegt. Sie stand damit über dem Faltengewand, das die zivile Verwaltungshoheit markierte. Auf dem Alexandermosaik wird Dareois III. im genannten Inthronisationsornat dargestellt, wobei sich der heruntergefallene goldene Schild und der im Vordergrund liegende Goldhelm als dessen Bestandteile erweisen.