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Die Beiträge des Sammelbands diskutieren die These, dass sich im 17. Jahrhundert das Paradigma der ‚Zärtlichkeit‘ ausbildet, das ein neues Verständnis von Liebe, Familie und Geschlechterbeziehungen hervorbringt und das zugleich die Basis legt für die Genese der empfindsamen Gefühlskultur des 18. Jahrhunderts. Hierzu werden erstmals in einem systematischen und übergreifenden Ansatz Forschungen zur Rolle der ‚Zärtlichkeit‘ in unterschiedlichen sozialen Kontexten (etwa mit Blick auf die galante tendresse der höfischen Gesellschaft Frankreichs oder auf die Zärtlichkeit des zivilen Klassizismus in Deutschland) und in den verschiedenen Ausprägungen des Theaters (Tragödie, Komödie, Oper) zusammengeführt. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, die bisherigen nationalen und disziplinären Perspektiven neu zu reflektieren und einschlägige Autoren und Werke (so etwa Corneille, Molière, Racine, Tirso de Molina, Voltaire, Lessing, Goldoni) in jenem interkulturellen Kontext zu verorten, in dem sich die dynamische Transformation von ‚Zärtlichkeit‘ zu ‚Empfindsamkeit‘ vollzieht. Dies wird dadurch geleistet, dass sowohl die Konzeption des Theaters der Zärtlichkeit um 1630 herausgearbeitet als auch dessen Transformationen und Modifikationen bis 1760 paradigmatisch behandelt werden.
ISBN: 9783447114721
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 306
Produktart: Gebunden
Herausgeber: Meyer-Sickendiek, Burkhard Steigerwald, Jörn
Verlag: Harrassowitz Verlag
Veröffentlicht: 29.09.2020
Untertitel: Affektkultur und Inszenierungsstrategien in Tragödie und Komödie des vorbürgerlichen Zeitalters (1630–1760)
Schlagworte: 17. und 18. Jahrhundert Drama Germanistik Geschichtswissenschaften Komparatistik Kulturgeschichte Theater Theaterhistoriographie Theaterwissenschaft

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