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Wir sind die Letzten1933-1975Die wir ferner als die ungez?ten Sterneunsere Kreise zogen auf entlegenen Planetenbahnen -O da?nicht ungeh?rtuns das Wort, das wir liebten, entgleite.Vielleicht zeugt irgendwoauf unzug?lichem Gel?enoch ein Fu?bdruck, eine Narbe im Grasvon den Spuren derer, die hier gingenund eure Lieder sangen.Die LetztenWir sind die Letzten.Fragt uns aus.Wir sind zust?ig.Wir tragen den Zettelkastenmit den Steckbriefen unserer Freundewie einen Bauchladen vor uns her.Forschungsinstitute bewerben sichum W?herechnungen Verschollener,Museen bewahren die Stichworte unserer Agoniewie Reliquien unter Glas auf.Wir, die wir unsre Zeit vertr?delten,aus begreiflichen Gr?nden,sind zu Tr?dlern des Unbegreiflichen geworden. Unser Schicksal steht unter Denkmalschutz. Unser bester Kunde ist das schlechte Gewissen der Nachwelt. Greift zu, bedient euch. Wir sind die Letzten. Fragt uns aus. Wir sind zust?ig.1973MemoEin Mann, den manche f?r weise hielten, erkl?e, nach Auschwitz w? kein Gedicht mehr m?glich. Der weise Mann scheint keine hohe Meinung von Gedichten gehabt zu haben - als w?n es Seelentr?ster f?r empfindsame Buchhalter oder bemalte Butzenscheiben, durch die man die Welt sieht. Wir glauben, da?Gedichte ?berhaupt erst jetzt wieder m?glich geworden sind, insofern n?ich als nur im Gedicht sich sagen l?, was sonstjeder Beschreibung spottet.Erinnerung an BerlinDa war es Sommer, und die Stadt war meinund bot sich an mit heftiger Geb?e.Wild flatterte mein Haar von Autobusverdecken,auf denen rauchend man die Zweige streifte,mit t?richten Gedanken spielend. Weltverbesserungspl?n -vom Zoo her wehte Raubtierluft. Die erstenWadenstr?mpfe. Das erste Barthaar, und inHauseing?en die ersten Pollutionen. G?terz?gewie nasse Elephantenr?cken. Im Romanischendie ersten Dichter. Worte schmeckend wieW?rfelzucker. Die ersten Toten und anLitfa?S?en die ersten Ahnungen vomUntergang: Raubtierm?en, die brennendzwischen H?ern niedergingen, gefl?gelteHy?n, Krokodile mit Hoheitszeichen,Stacheldrahtchim?n -Da war kein Sommer mehr, nur Knochenreste von Jahreszeiten, nur ein Abschiednehmen von ausgeleerten Gl?rn, Zuschlagen von T?ren und eine Blume aus Eis, geschenkt von einem blinden D-Zug-Fenster.1965BalladeSo kamen wir von den P?en herunter in unsern erdfarbenen M?eln. Hier und dort fehlte ein Mann, aber es k?mmerte uns nicht, und wir a?n von den Rationen und h?rten nicht auf das Weinen der Frauen. Die Sonne stand schon ziemlich niedrig. Manchmal fing einer an, von besseren Tagen zu sprechen, dann schlugen wir ihn auf den Kopf, bis er stille wurde. Das Essen mundete uns noch immer, aber es hatte einen Beigeschmack von Armut und Gew?hnung, und nichts wunderte uns mehr, nicht einmal unser eigner Zustand, der in der Tat ungew?hnlich war. Als sie endlich zum Sammeln bliesen, standen nur wenige auf, um dem Ruf zu folgen, die meisten blieben im Grase liegen und taten, als ob sie tot w?n. Oder waren sie es schon?1948An eine SchulklasseDen Sch?lern von Butzbach gewidmetIhr, die Ihr geboren seid, um zu vergessen,was wi? Ihr von den Tollheiten der Menschen? Die Wiese, auf die Ihr Euch legt, verr?Euch nicht, wieviele von uns dort umkamen,die Hand, die Ihr sch?ttelt, da?es eine M?rderhand sein k?nnte, die Euren Gru?nicht verdient.Unser Dasein ist f?r Euch bereits Legende geworden,unser Leid ein Ger?cht von gestern.Aber in den Liedern der Vertriebenenund im Rascheln des Windes,der ein verbranntes Buch aufbl?ert,erz?en wir Euch, was geschah,als der Hahn zum drittenmal kr?e.Der KopfpreisSie haben einen Preis ausgesetzt auf meinen Kopf, damit ich werde wie sie -kopflos:die Zeit nicht mehr verstehe,meine Kinder pr?gle,mich in Behandlung begeben mu?Sie haben einen Preis ausgesetzt auf meinen Kopf, damit ich jasage, ohne zu nicken, br?lle, ohne den Mund zu bewegen, nicht mein letztes Hemd hergebe f?r die Armen, weil das unpraktisch ist und von Mangel an Lebenserfahrung zeugt.Sie haben einen Preis ausgesetztauf meinen Kopf,damit ich aufh?re, ihnin Sachen zu stecken, die michnichts angehen, und abwarte,bis man sich h?heren Ortesdorthin fa?, wo fr?herein Kopf war, und mir den meinenmit dem Ausdruck des Bedauernszur?ckschickt.Aufreibend ist es ...Aufreibend ist es und beschwerlich, sich zu verweigern dem Herk?mmlichen, Entscheidungen zu durchschauen, die nur Nuancen sind derselben Ratlosigkeit.O die Wahrheit zu wissen, bevor sie allgemein wird,ertragen die lange Schweigepflicht, bis alle aussprechen, was dir zu sagen so schwer fiel,bis die Wahrheit in aller Munde ist und dadurchschon wieder fragw?rdig geworden ist und beinahe falsch.

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