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Die Casati widerlegen mit ihrer erstaunlichen Familienkarriere ein verbreitetes Bild frühneuzeitlicher Diplomatie. Die Monografie erklärt, wie diese spanisch-mailändische Gesandtendynastie es verstand, in den höchst komplexen, von konfessionellen, sozialen und kulturellen Brüchen geprägten Beziehungsnetzen zwischen Mailand, Madrid, Wien, Luzern, Chur und Baden Ressourcen zu binden, an die richtigen Akteure zu verteilen und sich damit weitgehend konkurrenzlos zu machen. «Neben dem Eigeninteresse und nach Gott kennt dieses Volk keine weiteren Antriebe», so das vernichtende Urteil Alfonso Casatis über die Eidgenossen im Jahr 1674. Der Gesandte hatte ihren Bedürfnissen dennoch nachzukommen, sonst drohte ihm der Vertrauensentzug sowohl der Gastgeber wie auch seines Auftraggebers, des spanischen Königs. Casati bereitete das Terrain vor, um in vierter Generation seinen Sohn als Vertreter Spanien-Mailands in Luzern und Chur zu platzieren – und eine beinahe lückenlose Amtsführung durch ein und dieselbe Familie zu sichern. Durch die akteursbezogene Perspektive bei der Aufarbeitung umfangreicher Quellenbestände rekonstruiert die Studie nicht nur Werden und Wirken einer aussergewöhnlichen Gesandtenfamilie, sondern ermöglicht neue Perspektiven auf die schillernde Geschichte der eidgenössischen und bündne­rischen Aussenbeziehungen zwischen Klientelismus und Korruption, Mikro- und Makropolitik.
Autor: Behr, Andreas
ISBN: 9783034012935
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 384
Produktart: Gebunden
Verlag: Chronos
Veröffentlicht: 20.11.2015
Untertitel: Die Casati als spanisch-mailändische Gesandte in Luzern und Chur (1660–1700)
Schlagworte: Botschafter Frühe Neuzeit Gesandter

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