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Annie Ernaux erzählt von einer alles verzehrenden Leidenschaft für einen irritierend teilnahmslosen Mann – unerschrocken gründlich sucht sie nach der Wahrheit hinter einer Existenz, in der sie sich zusehends aufzugeben droht. Das körperliche Leiden, die Angst des Wartens, die immer nur kurze Erleichterung des Liebemachens, die darauffolgende Lethargie und Müdigkeit, das erneute Verlangen, die kleinen Demütigungen und Erniedrigungen der Besessenheit und des Verlassenseins – mit ruhiger Selbstverständlichkeit berichtet Annie Ernaux von einer schmerzlich langen Episode ihres Lebens; wie sie sich immer heftiger in eine Affäre verstrickt, einem verheirateten osteuropäischen Geschäftsmann verfallen, der eine vage Ähnlichkeit mit Alain Delon hat, schnelle Autos und Alkohol mag und im Französischen keine »obszönen Ausdrücke kennt, oder er hatte einfach keine Lust, sie zu benutzen«. Annie Ernaux beschreibt einen zweijährigen Schwebezustand, worin jedes Wort, jedes Ereignis und jede andere Person entweder eine dringliche Verbindung zu diesem Mann hat oder aber von ihr mit kalter Gleichgültigkeit beschieden wird. Zu einem Mann, der ihr fremder nicht sein könnte.
Autor: Ernaux, Annie
ISBN: 9783518225530
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 80
Produktart: Gebunden
Verlag: Suhrkamp
Veröffentlicht: 17.06.2024
Untertitel: Über die kleinen Demütigungen und Erniedrigungen der Besessenheit und des Verlassenseins | Literaturnobelpreis 2022
Schlagworte: Abtreibung Alain Delon Autobiografie Autofiktion Beziehung Didier Eribon Engelmacher Sexualität Trauma erste Liebe

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