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Mitten im Ort steht die ehemalige Synagoge, einst religiöser und gesellschaftlicher Mittelpunkt der früheren jüdischen Glaubensgemeinde in Binswangen, Landkreis Dillingen. Über vierhundert Jahre lang lebten im Dorf Menschen jüdischen Glaubens friedlich mit der übrigen Dorfgemeinschaft zusammen. Die jüdischen Familien betrieben in erster Linie Handel mit Pferden und Gütern des täglichen Bedarfs. Mit Beginn der Hitlerdiktatur im Jahre 1933 wurden diese Menschen zunehmend ihrer Existenz beraubt, die Synagoge am 10. November 1938 geschändet. Einige Familien emigrierten in die USA oder nach Palästina, die letzten fünf älteren Frauen wurden am 1. April 1942 nach Piaski (Polen) deportiert und anschließend in den benachbarten Vernichtungslagern ermordet. Die Erinnerungsarbeit macht das ganze Ausmaß menschlicher Tragödien transparent. Zahlreiche Wiedergutmachungsansprüche nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnen zudem die Sicht auf das ungeheure Verbrechen der Entrechtung, Entwürdigung und Entwurzelung der jüdischen Dorfbewohner. Das klare Signal für die heutige Generation muss heißen: Nie wieder! Es gilt, den ermordeten Menschen jüdischen Glaubens posthum ihre Würde zurückzugeben.
Autor: Anton, Kapfer
ISBN: 9783000795954
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 142
Produktart: Gebunden
Verlag: Förderkreis Synagoge Binswangen e.V.
Veröffentlicht: 08.11.2024
Untertitel: Drei jüdische Familien aus Binswangen zwischen Holocaust und Überleben
Schlagworte: Binswangen Entschädigungsanspruch Holocaust Judentum Kristallnacht

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