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Auf den ersten Blick erinnert hier nichts an ein Konzentrationslager. Nur wenige Schritte vom Osthofener Bahnhof entfernt steht der Besucher im Ziegelhüttenweg 38 vor einem schmucken Gebäudeensemble aus zweifarbigem Backstein. 1872 wurde das Gebäude als »Papier- und Pappdeckelfabrik« erbaut und in den folgenden Jahren mehrfach erweitert. Auch der Besitzer wechselte häufig. Seit 1925 war das Gebäude im Besitz der »Papierfabrik Osthofen Aktiengesellschaft«, die Ende der zwanziger Jahre ihre Produktion einstellte. Die Mauern wurden in den letzten Jahren saniert, ebenso die großen Industriefenster. Das sonnengelbe Eingangstor überragt ein imposanter Treppengiebel. Dort, wo heute verblasste Frakturschrift auf die Möbelfabrik Hilde - brandt & Bühner verweist, die hier von 1936 bis 1976 produzierte, prangte zuvor jedoch ein meterhoher, schwarzer Schriftzug: »Konzentrationslager Osthofen «. An einem Mast vor dem Gebäude flatterte eine gewaltige Hakenkreuz- Fahne. Von 1933 bis 1934 befand sich hinter diesen Mauern eines der ersten Konzentrationslager in Deutschland. Die Nationalsozialisten hielten hier vor allem politische Gegner gefangen – Mitglieder der KPD, der SPD und Gewerkschafter, aber auch Juden, Zeugen Jehovas, Sinti und andere. Zwar wurde im KZ Osthofen kein Häftling ermordet, aber die Gefangenen mussten Misshandlungen ertragen und wurden unbezahlt zur Arbeit gezwungen.
ISBN: 9783867110884
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 24
Produktart: Geheftet
Verlag: Stadtwandel
Veröffentlicht: 13.03.2009
Schlagworte: Denkmal Gedenkort Genozide und ethnische Säuberung Konzentrationslager Stadtwandel Verstehen

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