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Besitzen Frauenmörder möglicherweise gemeinsame Dispositionen? Gerhart Hauptmanns Frauenmörder Bahnwärter Thiel aus der gleichnamiger Novelle und Robert Musils Frauenmörder Christian Moosbrugger aus dem Roman Der Mann ohne Eigenschaften verbindet ein zentrales Problem: Sie werden von den in ihnen spukenden Weiblichkeitsbildern heimgesucht. Beide Figuren erscheinen als gefesselte Riesen. Man transportiert sie nicht nur in Ketten von der Straf- in die Irrenanstalt, gefesselt sind beide durch ihre imaginierte Weiblichkeit. Ihre Tatwerkzeuge, ob »Küchenbeil« oder »Steckmesser« bleiben stumpf. Sie stechen oder schlagen auf reale Frauen ein, um die eigenen Projektionen loszuwerden. Untersucht werden vielfältige Verweisspuren, die es erlauben Hauptmanns novellistische Studie als einen Prätext zu Musils Roman aufzufassen. Der Textvergleich eröffnet sowohl neue Wege für die Gerhart Hauptmann-Forschung als auch für die Musil-Forschung. Textkritische und erzähltheoretische Fragestellungen werden mit zeitgenössischen Diskursen (Anthropologie, Jurisprudenz, Psychiatrie, Kriminologie, Publizistik) kombiniert.
Autor: Rudloff, Astrid
ISBN: 9783826073397
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 320
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Königshausen u. Neumann
Veröffentlicht: 01.05.2021
Untertitel: Imaginierte Weiblichkeit um 1900. Eine Untersuchung zu Robert Musils Roman ,Der Mann ohne Eigenschaften’ im Vergleich mit Gerhart Hauptmanns novellistischer Studie ,Bahnwärter Thiel’
Schlagworte: Bahnwärter Thiel Der Mann ohne Eigenschaften Gerhart Hauptmann Robert Musil Weiblichkeitsbilder

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