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von Fiona Hofer, Haupt Verlag – Marketing

HauptAutoren Adrian Aebischer und Patrick Scherler: Der Rotmilan

Der Rotmilan gilt als einer der schönsten und elegantesten Greifvögel und ist als Kulturfolger in vielen Gebieten gut zu beobachten. Aber kaum eine andere Vogelart hat in den vergangenen Jahrzehnten in Europa derart ausgeprägte Bestandsveränderungen erfahren. Adrian Aebischer und Patrick … Weiterlesen →

Der Rotmilan gilt als einer der schönsten und elegantesten Greifvögel und ist als Kulturfolger in vielen Gebieten gut zu beobachten. Aber kaum eine andere Vogelart hat in den vergangenen Jahrzehnten in Europa derart ausgeprägte Bestandsveränderungen erfahren.

Adrian Aebischer und Patrick Scherler gehen in «Der Rotmilan» den Gründen für diese Zu- und Abnahmen nach und berücksichtigen dabei zahlreiche neue Forschungsergebnisse der letzten Jahre. Das Buch ist bereits in zweiter Auflage erhältlich, was wir zum Anlass genommen haben, das Interview mit den beiden Autoren und deren Faszination für den Rotmilan hier nochmals zu teilen:

©Patrick Scherler

Wie und wo haben Sie beide sich kennengelernt und wie sind Sie darauf gekommen, zusammen ein Buch zum Rotmilan herauszubringen?

Patrick Scherler: Unsere Wege haben sich im Jahr 2014 das erste Mal gekreuzt, als es um die Planung eines Rotmilan-Forschungsprojektes der Schweizerischen Vogelwarte ging. Ich wurde damals angestellt, um die größten Wissenslücken in der Ökologie der Rotmilane zu identifizieren und ein entsprechendes Projekt zu planen, um diese zu Schließen. Im Rahmen dieser Abklärungen habe ich bei Adrian Aebischer, als anerkanntem Rotmilan-Experten, Hilfe gesucht und gefunden. Er ist uns von der Planung, über die Feldarbeiten bis zur Publikation der Resultate immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Über die Jahre hat er seinen Wissensschatz mit mir geteilt und es mir ermöglicht neue Erkenntnisse zur Lebensweise dieser Art zu gewinnen.
Da sich in den letzten Jahren die Forschungs- und Überwachungstätigkeit zum Rotmilan in ganz Europa deutlich erhöht hat, war es für uns bald ein Bedürfnis all diese neuen Erkenntnisse in einem Buch zusammenzufassen, um sie OrnithologInnen einfacher zugänglich zu machen und für Interessierte Laien ein aktuelles Porträt dieser faszinierenden Art zu erstellen.

©Patrick Scherler

Woher kommt Ihre Faszination für gerade diesen Greifvogel?

In den 1990er Jahren nahmen die Bestände des Rotmilans fast überall in Europa ab, in der Schweiz aber zu. Eine Ausbreitung stellten wir auch im Kanton Freiburg fest. Grund genug, um uns zusammen mit Kollegen näher mit dieser Art zu beschäftigen um allenfalls herauszufinden, was bei uns anders ist als im Ausland. Leider müssen wir uns ansonsten meist mit Arten beschäftigen, welche starke Abnahmen verzeichnen. Der Rotmilan bietet hier in der Schweiz eine erfreuliche Ausnahme, welche es uns erlaubt die Hintergründe der positiven Populationsentwicklung einer sonst gefährdeten Art zu untersuchen. Vom gewonnenen Grundlagenwissen profitieren schlussendlich auch andere Arten.

Haben Sie ein besonderes Erlebnis mit einem Rotmilan gehabt, das Sie geprägt hat und das Sie hier mit uns teilen möchten?

Adrian Aebischer: Ich möchte hier zwei Ereignisse erwähnen. Das erste trug sich Anfang der 1980er Jahre zu, als erstmals ein Rotmilan östlich der Saane brütete und meine älteren Kollegen mich mitnahmen um der Beringung der Jungvögel beizuwohnen. Anschließend wurde eine Champagner-Flasche geköpft. Ein zweites Erlebnis war eine Überraschung, als einer der ersten besenderten Rotmilane der Schweiz nach der Rückkehr aus dem Winterquartier in die Westschweiz gleich nochmals ins Winterquartier flog nur um vier Tage später wiederum in die Schweiz zu fliegen. Einen solchen doppelten Frühjahrszug beobachteten wir im Folgejahr beim selben Vogel gleich nochmals und später noch bei einem anderen Rotmilan. Der Grund hierfür ist uns immer noch ein Rätsel.

Patrick Scherler: Spontan stehen für mich da auch zwei Erlebnisse im Vordergrund. Meinen ersten Kontakt mit einem Rotmilan hatte ich bereits während meiner Kindheit, als ich auf Besuch bei meinem naturbegeisterten Großvater im bernischen Jura mit ihm Greifvögel beobachten durfte. Damals war der Rotmilan im südlichen Mittelland noch kein allzu häufiger Brutvogel und es war daher für mich ein spezielles Erlebnis. Das zweite prägende Erlebnis war sicher die Besenderung meiner ersten Rotmilannestlinge im Jahr 2015. Ich verfolge noch heute die Bewegungen der beiden Geschwister, welche mittlerweile schon seit mehreren Jahren selbst erfolgreich Junge großziehen.

Die Autoren beim Beringen von Jungvögeln
© Lukas Linder (Archiv Schweizerische Vogelwarte)

Wo lassen sich Rotmilane besonders gut beobachten? Und wie erkennt bzw. unterscheidet man sie am besten von anderen Greifvögeln?

Der Rotmilan ist am einfachsten an seinem gabelförmigen Schwanz und der rostorangen Schwanzoberseite erkennbar. Man findet ihn fast überall, wo eine vielfältige Kulturlandschaft an Feldgehölze oder Wälder grenzt. Rotmilane brüten fast im ganzen Schweizer Mittelland. Besonders hohe Dichten finden sich z.B. im nördlichen Kanton Zürich, im Freiamt oder in der Gegend zwischen Freiburg und Schwarzenburg. Am einfachsten lassen sich Rotmilane im Winter an den kollektiven Schlafplätzen beobachten. Dort erscheinen allabendlich dutzende, manchmal über hundert Rotmilane zum gemeinsamen Nächtigen. Solche Schlafplätze bilden sich in den meisten Deutschschweizer Kantonen.

Kaum ein anderer Greifvogel zeigte in den letzten Jahren in verschiedenen Regionen Europas derart markante Bestandsveränderungen wie der Rotmilan. Wo sind diese Veränderungen am stärksten zu beobachten? Woran liegt das jeweils?

Der Rotmilan hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Auf und Abs erlebt. In Ostdeutschland war die Intensivierung der Landwirtschaft für eine massive Abnahme verantwortlich. Im Nordosten Frankreichs führten Rodentizide (Gifte gegen Nagetiere) zum Verschwinden des Rotmilans aus mehreren Departementen. In manchen Regionen Frankreichs und Spaniens ist Wilderei noch immer gang und gäbe. In Spanien wurden viele Abfallhalden und Futterstellen geschlossen. In der Schweiz im Besonderen und in Mitteleuropa im Allgemeinen können infolge der geringeren Schneemengen immer mehr Rotmilane im Brutgebiet überwintern, was sich wahrscheinlich auf die Überlebensrate auswirkt. Jene Rotmilane, die nach Südfrankreich oder auf die Iberische Halbinsel ziehen um zu überwintern, sind mehr Gefahren ausgesetzt.

©Adrian Aebischer

Obwohl der Rotmilan in fast allen europäischen Ländern geschützt ist, ist der Mensch für die Mehrheit der Todesfälle verantwortlich. Was müsste passieren, um diese zu vermeiden? Oder anders gefragt: Was wären konkrete Fördermaßnahmen, um den Rotmilan zu schützen, bzw. zu unterstützen?

In der Tat sind menschliche Aktivitäten und Bauten hauptverantwortlich für Todesfälle. Während z.B. Kollisionen mit dem Bahn- oder Straßenverkehr schwerlich zu verhindern sind, weiß man bei anderen Gefahren, was man dagegen tun kann. Bei gefährlichen Strommasten ist bekannt, wie man diese für Vögel unschädlich machen kann. Derzeit herrscht in der Schweiz noch kein Obligatorium für solche Maßnahmen. Immerhin haben manche Energieunternehmen Teile ihrer Leitungen bereits gesichert, was zeigt, dass dies möglich ist. Der Kauf von verbotenen Pestiziden müsste erschwert, der Gebrauch von noch vorhandenen Lagerbeständen verboten und die Beschriftung von Giften für Nagetiere verbessert werden. Z.B. gibt es Rodentizide, die nur im Innern von Gebäuden erlaubt sind, was aber auf der Etikette nicht oder kaum ersichtlich ist. Die Anwendung von derzeit noch erlaubten Pestiziden könnte und sollte stark eingeschränkt werde.Auf Holzschläge im Frühjahr sollte verzichtet werden, da alljährlich Bruten aufgrund von Forstarbeiten verloren gehen. Windkraftanlagen sollen keinesfalls in der weiteren Umgebung von individuenreichen Schlafplätzen gebaut werden.


Adrian Aebischer mit einer Schneeeule

Adrian Aebischer ist promovierter Biologe und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit der Brutbiologie, der Wanderung, der Verbreitung und der Überwinterung des Rotmilans.

Patrick Scherler  / © Jael Hoffmann

Patrick Scherler ist promovierter Biologe und arbeitet an der Schweizerischen Vogelwarte. Nach einer Masterarbeit über den Steinkauz hat er in seiner Dissertation das Verhalten junger Rotmilane in ihren ersten Lebensmonaten untersucht.

 

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