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Das Bild ubiquitären Versagens und moralischer Stumpfheit der deutschen Justiz ist fest etabliert. Edith Raim stellt es nicht ganz auf den Kopf, sie relativiert die gängige Deutung aber in vielerlei Hinsicht. Ausgangspunkt ist die facettenreiche Sozialgeschichte der westdeutschen Justiz nach 1945, wobei auch die leidenschaftlichen deutsch-alliierten Diskussionen über die nationalsozialistischen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" untersucht werden. Den Kern der Darstellung aber bildet die Analyse zahlreicher deutscher Gerichtsverfahren, die brisanten Themen wie der "Reichskristallnacht", der "Arisierung", der "Euthanasie" sowie Denunziationen oder KZ-Verbrechen gewidmet waren. Auch die deutsche Justiz blieb, als es das Dritte Reich nicht mehr und die Bundesrepublik noch nicht gab, keineswegs untätig. Nie wieder wurde so intensiv ermittelt wie damals. Dass die Gerichte dabei Beachtliches leisteten, ist im vergangenheitspolitischen Diskurs kaum präsent. Edith Raim hebt es auf beeindruckende Weise in unser Bewusstsein.
Autor: Raim, Edith
ISBN: 9783486704112
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 1251
Produktart: Gebunden
Verlag: De Gruyter Oldenbourg
Veröffentlicht: 19.08.2013
Untertitel: Wiederaufbau und Ahndung von NS-Verbrechen in Westdeutschland 1945-1949
Schlagworte: Besatzungszeit Justiz NS-Verbrechen Nazi crimes Occupation era Vergangenheitsbewältigung justice rememberance

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