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Der Philosoph und Ideenhistoriker Panajotis Kondylis wendet sich in dieser lange Zeit vergriffenen, noch immer neuartigen und verblüffenden Interpretation gegen die Auffassung vom Konservativismus als Reaktion auf die Französische Revolution. In brillanten Gedankengängen, die ihn von Bonald und Burke über Carlyle und Chateaubriand zu Fénelon, de Maistre und Schlegel führen, weist er nach, dass der Konservativismus als soziale und politische Kraft bereits seit dem Mittelalter existierte, wo der Adel und sein Ständesystem aufkommende egalitäre Interpretationen des Rechts bekämpften. Doch Kondylis geht noch einen Schritt weiter und zeigt, wie der Konservativismus sich an die jeweilige Realität des ohne ihn nicht denkbaren modernen souveränen Staates anpasste, und analysiert ihn als politische Kraft, die in überraschenden Formen immer wieder auftaucht. So gelingt es ihm etwa aufzuzeigen, wie sich die zentralen Themen der sozialistischen Kapitalismuskritik im ideologischen Bereich der Gegenrevolution herausbildeten und bis heute idealisierte Bilder einer vorkapitalistischen Realität in Umlauf brachten. Konservativismus ist der nötige Beitrag, um die politischen und kulturellen Debatten unserer Zeit besser zu verstehen.
Autor: Kondylis, Panajotis
ISBN: 9783751803601
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 869
Produktart: Gebunden
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 02.03.2023
Untertitel: Geschichtlicher Gehalt und Untergang
Schlagworte: Absolutismus Bürgerlichkeit Bürgerrechte Ideengeschichte Konservatismus Konservativismus Mittelalter Moderne Philosophie Philosophiegeschichte

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