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Kulturhistorische Umbrüche, die Galileis Erklärung des heliozentrischen Sternensystems und dem Sturz alter Säulen des christlich-europäischen Weltbilds folgten, spiegelte die Kunst wesentlich in Revolutionen der Form. So beleuchtet der vorliegende Sammelband bis ins 20. Jahrhundert neun Beispiele, in denen epochale Umbrüche in der Kunst sichtbar werden. Untersucht werden u.a. Delacroix‘ Lithos zu Goethes „Faust I“ und Franz Marc als Vermittler der europäischen expressionistischen Avantgarde. Einflüsse neuer Optik auf das perspektivisch relativierte Interieur zunächst der Niederlande formierten in der Dialektik von Erfahrungsgewinn und -verlust neben den humanistisch ikonographischen Quellen neue Bildräume auch für das Porträt (J. U. Mayr). Rembrandt ersetzte die hohe Madonna Maria durch realistisch menschliche Nähe, nutzte die Theatermetapher aber für subtil gestufte neue Erkenntnisebenen. Alexander von Humboldt führte Versuche zu ästhetischen und szientifischen Quellen des „Großen Naturgemäldes“ in experimentell erfahrene Randgebiete „wirklicher“, damals darstellbarer Landschaft. Die rahmenden Architekturutopien Richard Hamanns und Frei Ottos bringen das Thema entschieden zur gesellschaftlichen Relevanz. Dem Autor gelingt es überzeugend, die Strukturen hinter den Revolten sichtbar zu machen – und damit Kontinuitäten in den Einzelereignissen aufzuzeigen.
Autor: Zeeb, Reiner
ISBN: 9783869353098
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 344
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Verlag Ludwig
Veröffentlicht: 04.04.2017
Untertitel: Aufsätze
Schlagworte: Alexander von Humboldt Architektur Delacroix Franz Marc Frei Otto Kunstgeschichte Rembrandt Richard Hamann

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