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Standardisierung von Wissen und die »soziale Frage«. Dass man Lebensverhältnisse messen und über Standards vergleichbar machen kann, gehört zum Selbstverständnis der Sozialwissenschaften. Die Kriterien zur Bestimmung des Lebensstandards stehen jedoch weder fest, noch sind sie eindeutig - vielmehr sind sie ebenso eng mit gesellschaftlichen Normen, ökonomischen Überzeugungen und Techniken des Regierens verbunden wie mit Praktiken der sozialen Beobachtung und solchen des Erhebens, Prozessierens und Repräsentierens von Daten. Bernhard Kleeberg untersucht den Lebensstandard als ein Konzept, das im Laufe des 19. Jahrhunderts in Abhängigkeit von verschiedenen Wissensformationen und dem Glauben an die grundsätzliche Möglichkeit der Absicherung sozialer Risiken wirksam wird. Im Zentrum steht die historisch-epistemologische Analyse deutscher und britischer Diskurse und Praktiken der Standardisierung von Wissen über menschliche Lebensbedingungen, wie sie im Kontext der »sozialen Frage« auftauchen. Eine besondere Rolle kommt dabei den selbstregulativen Mechanismen der Gewohnheitsbildung zu, die zwischen psychischen, physiologischen, pädagogischen, ökonomischen, soziologischen und regierungstechnischen Wissensfeldern vermittelt.
Autor: Kleeberg, Bernhard
ISBN: 9783835351172
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 620
Produktart: Gebunden
Verlag: Wallstein Verlag
Veröffentlicht: 25.06.2025
Untertitel: Geschichte eines Konzepts im 19. Jahrhundert
Schlagworte: Armutsforschung Geschichte Deutschlands im 19. Jahrhundert Geschichte Englands im 19. Jahrhundert Sozialwissenschaften Wissensgeschichte

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