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Die Anzahl an Bildbeschreibungen in der Literatur ist unüberschaubar. Die Autoren Adolf Muschg, Kuno Raeber und Alain Robbe-Grillet erweitern die lange Tradition der Ekphrasis, indem sie einen sehr speziellen Bildtypus als Vehikel poetologischer Überlegungen favorisieren: Sie machen systematisch gerade solche Gemälde zum Gegenstand von Ekphrasen, die ihrerseits schon Bilder, Kunst-Betrachter oder die Malerei als Allegorie darstellen. Angeregt von Metabildern wie Vermeers Die Malkunst, Velazquez' Las Meninas oder Magrittes Pfeifenbildreihe machen die Autoren Orientierungsmuster, die unsere Wahrnehmung prägen, sichtbar und sensibilisieren für die Willkürlichkeit von Zuschreibungen, die Gleichzeitigkeit von Gegensätzen und die Frage der Perspektivierung. Die zahlreichen aufgedeckten Analogien zwischen den Metabildern und der Gesamtkonzeption der Romane lassen den spezifischen Blick von Autoren sichtbar werden, die von außen, mit skeptischer und zuweilen ironischer Distanz das System Kunst beobachten. Bei aller Unterschiedlichkeit greifen die Schriftsteller dabei nicht vornehmlich die Inhalte von Metabildern auf, sondern oftmals die Haltung gegenüber dem Kunstsystem: eine kontextualisierende, kritische und perturbierende, kurz: eine metaisierende Haltung.
Autor: Louis, Raffaele
ISBN: 9783110448276
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 303
Produktart: Gebunden
Verlag: De Gruyter
Veröffentlicht: 22.08.2016
Untertitel: Metareflexive Bilder bei Adolf Muschg, Kuno Raeber und Alain Robbe-Grillet
Schlagworte: Adolf Bildende Kunst/i.d. Literatur Kuno Muschg Muschg, Adolf Raeber Raeber, Kuno Robbe-Grillet Robbe-Grillet, Alain Visual Arts in Literature

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