Nachruf auf Lebende. Die Flucht
Zum 85. Geburtstag am 18. März 2014 Für die Leser von Christa Wolfs Erzählung August (2012): »So liebevoll und beinahe lässig knapp, kühl und warmherzig zugleich.« FAZ
Für die fünfzehnjährige Ich-Erzählerin ist ihre Mutter Charlotte der Mittelpunkt der Familie, geliebt, alles beherrschend und geradeheraus. Das Offensichtliche aber wird auch von Charlotte totgeschwiegen: dass die Nachrichten von der Front beunruhigen und die Flüchtlingstrecks aus dem Osten in immer kürzeren Abständen durch die Stadt ziehen. Bis zu dem Januarmorgen 1945, an dem plötzlich vollgestopfte Bettensäcke im Flur bereitstehen, vom Führerbild an der Wand nur noch ein heller Fleck zu sehen ist und die Mutter ihren Silberfuchs mit einer endgültigen Geste, die ihre Tochter nicht mehr vergessen wird, in den Schrank zurücklegt. Mitreißend, anrührend und mit liebevoller Ironie erzählt Christa Wolf von den inneren Verflechtungen einer Familie, von einer Fünfzehnjährigen, die erwachsen wird, vom Trauma der Flucht. 1971 entstanden, ist diese Erzählung der Auftakt zum späteren, weit ausholenden Kindheitsmuster, dem autobiographischen Meisterwerk, das bis heute ein Weltecho hat.
Autor: | Wolf, Christa |
---|---|
ISBN: | 9783518465066 |
Auflage: | 2 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 105 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | Suhrkamp |
Veröffentlicht: | 10.03.2014 |
Schlagworte: | Coming of age Erzählungen Familienroman Flucht Georg-Büchner-Preis 1980 Romane ST 4506 ST4506 Vertreibung deutschspr. Geb. Osteuropas |
Anmelden