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"Dem Staat werb' ich Bürgerinnen" war das Motte, das Luise Otto-Peters ihrer "Frauen-Zeitung" voranstellte. Sie war eine "bürgerliche" Frauenrechtlerin und stellte das im 19. Jahrhundert vorherrschende Geschlechtsrollenverständnis nicht grundsätzlich infrage. Nicht Frauenfeindlichkeit und patriarchales Machtstreben machte sie vor allem den demokratisch gesinnten Männern zum Vorwurf, sondern Inkonsequenz. Denn: "Freiheit ist unteilbar!" Sie wird verfehlt, wenn sie nur für eine Hälfte der Menschheit erkämpft wird. Den Frauen ihr "Recht auf Erwerb", so der Titel ihrer wichtigsten Schrift, vorzuenthalten, steht jedem Fortschritt entgegen.

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