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Facettenreiche Insekten: Ein Blick ins Buch

«Sie schauen sich gerne die farbenfrohen Tagschmetterlinge an, aber ekeln sich vor den nachtaktiven Motten? Sie essen gerne Honig zum Frühstück, aber Sie haben Angst, von Bienen gestochen zu werden?[…] Sie haben von Mücken, Bettwanzen und Silberfischchen gehört und fragen … Weiterlesen →

«Sie schauen sich gerne die farbenfrohen Tagschmetterlinge an, aber ekeln sich vor den nachtaktiven Motten? Sie essen gerne Honig zum Frühstück, aber Sie haben Angst, von Bienen gestochen zu werden?[…] Sie haben von Mücken, Bettwanzen und Silberfischchen gehört und fragen sich, wozu diese Vielfalt von «Plagegeistern» eigentlich gut sein soll?» (Vorwort aus dem Buch «Facettenreiche Insekten»)

 

Insekten übernehmen eine wichtige Funktion für das ökologische Gleichgewicht. Viele Tiere, wie Fledermäuse, Vögel und Co. ernähren sich von Insekten und viele Pflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen.
Um die Wichtigkeit dieser Tierart hervorzuheben, tauchen wir gemeinsam ins Buch «Facettenreiche Insekten» ein und entführen Sie in die schillernde Welt der Chitinpanzer!

 

© Oliver Eckelt

Umfangreiche Insektenwelt

Um nicht gleich alle Insekten zu verscheuchen oder zu zertrampeln, müssen wir erst noch etwas schrumpfen (wie Alice im Wunderland)!
Etwas Mut und hopp! Schon schaut die Welt ganz anders aus – vor allem vieeel, viel grösser.
Doch was ist das? Überall bewegt sich was, zwischen den Grashalmen, im Boden, an den Bäumen, ja sogar im Wasser und in der Luft.
Insekten sind überall. Auch wenn wir dies als riesengroße Säugetiere häufig gar nicht wahrnehmen. Sie sind nicht nur die artenreichste Tiergruppe, sondern sie übertreffen auch die meisten anderen Tiergruppen hinsichtlich Individuenzahl und ökologischer Vielfalt. Ca. 200 Mio. Insekten zählt man pro Mensch.
Auch ist es Insekten gelungen, mit extremen Bedingungen wie eisiger Kälte, sengender Wüstensonne, heißen und salzigen Quellen, großen Wassertiefen (in Seen) oder einem Leben in Wirten, die sich gegen sie wehren, umzugehen. Es gibt z.B. den sogenannten Schwarzkäfer, welcher in der Wüste Namib anzutreffen ist und Nebel an seinem Körper kondensieren kann, um diesen dann als Wasser zu trinken.
Insekten sind also enorm anpassungsfähig und variabel. Dennoch nimmt ihre Vielfalt stetig ab, was auf die rasch anhaltende Zerstörung von wichtigen Lebensräumen zurückzuführen ist.
Aber mehr dazu im nächsten Abschnitt.

 

© Nach Grimaldi & Engel (2005) aus Husemann et al., „Facettenreiche Insekten“ (2022)

Insekten im Anthropozän

«Ich mag Tiere und ich habe ja grundsätzlich nichts gegen Insekten, ich meine, ich mag Bienen und Schmetterlinge, aber in der Nacht, da möchte ich schlafen. Es tut mir ja auch leid für die Mücken, aber ich kann dieses Gesurre nicht ertragen und dann töte ich sie halt.»
«Ich mähe meinen Rasen regelmäßig. Wenn ich es nicht tue, dann schaut das so unordentlich aus und da sind dann auch so viele Insekten und die Gräser berühren meine Beine. Ich mag das nicht!»
Sie sehen, in beiden Sätzen wird klar das Ich-Wohl vor das Tierwohl gesetzt. Da kann man echt von Glück reden, wenn man kein Insekt ist…

Wir befinden uns derzeit im Anthropozän. Der Mensch steht im Zentrum und greift zunehmend in natürliche Prozesse der Erde ein. Zwei Drittel der Erdoberfläche wird vom Menschen dominiert: Wir nutzen sie für uns – für unsere Städte und Siedlungen, für Verkehrswege, Industrie, landwirtschaftliche Flächen. Wir übernutzen und überfordern dabei unsere Umwelt und lassen Tier- und Pflanzenarten immer weniger Raum für sich. Die Konsequenz: Das sechste große Artensterben der Erdgeschichte!
Land- und Forstwirtschaft spielen dabei eine zentrale Rolle: Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden und Klebefallen, Urwaldrodungen – alles davon hat direkten Einfluss auf das Artensterben, obschon wir das vielleicht gar nicht wollen. Pestizide z.B. sollen «Unkraut» vorbeugen oder eine gewünschte Pflanze vor Fressfeinden schützen. Dass aber ein großer Teil des Giftes schließlich vom Wind weggetragen wird, im Boden versickert und schließlich sogar im Grundwasser oder in einem stillen Gewässer landet und dort die vorhandene Flora und Fauna beeinträchtigt oder gleich ganz auslöscht, wird oft nicht beachtet.

Das Verschwinden der Artenvielfalt beginnt bereits vor der eigenen Haustür. Bestimmt ist Ihnen das selber auch schon aufgefallen.

Was Insekten für uns tun

Im letzten Abschnitt ging es mit der Thematik des Artensterbens ziemlich ernst zu und her. Um dem entgegenzuwirken, muss man Bewusstsein schaffen und hinschauen.
Fragen wir uns also einmal: Was tun Insekten? Wozu sind sie überhaupt da?
Vielleicht nicht unbedingt gewollt, verrichten sie nämlich bedeutende Gratisleistungen für uns:
Drei Viertel der Blütenpflanzen weltweit sind auf Bestäubung durch Tiere angewiesen, darunter viele Nahrungspflanzen wie etwa der Apfel-, der Kakao- und diverse Nussbaumsorten, die Erdbeere und der Spargel. Neben Vogel- und Fledermausarten, übernehmen die Insekten dabei den größten Teil der Bestäuberarbeit. Nicht auszudenken, wie das wäre, wenn wir Menschen alle diese Pflanzen von Hand bestäuben müssten.
Neben der Bestäubung, die uns wichtige Nahrungsmittel beschert, spielt auch das «Aufräumen» eine wichtige Rolle. Aufräumen ist hier im Sinne der Zersetzung von Naturstoffen wie Aas, Kot und Totholz gemeint. Ohne die Insekten, die innert kürzester Zeit zur Stelle sind, würden die Abbauprozesse nur sehr langsam oder gar nicht ablaufen, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen für uns und andere Lebewesen führen würde!
Last but not least: Die natürliche Schädlingsbekämpfung! Man kennt das beispielsweise von der Blattlaus. In intakten Ökosystemen sind in kurzer Zeit die passenden Schädlingsbekämpfer (hier z.B. Marienkäfer) zur Stelle und dämmen das Problem ein, ganz ohne den Einsatz von Pestiziden.

Fazit: Insekten tun echt viel für uns. Und das ohne direkte Gegenleistung…
Wie wäre es also mit etwas mehr Achtung vor diesen kleinen aber feinen Wesen?

Hinschauen und aktiv werden!

Insekt zu sein, ist nicht gerade ungefährlich. Überall lauern Gefahren; von Fressfeinden bis hin zu Gift, dichtbefahrenen Straßen, Rasenmäher, die Gefahr zertreten zu werden und und und.
Da kann man echt von Glück reden ein Mensch zu sein. Deshalb: Wenn Sie das nächste Mal einem Insekt über den Weg laufen, versuchen Sie sich doch bitte an diesen umfangreichen Ausflug ins Buch «Facettenreiche Insekten» zu erinnern.
Denn Insekten brauchen unsere Unterstützung!

Und so können Sie zum Beispiel helfen:

  • Einen Blühstreifen aus mehrjährigen und heimischen Wildpflanzen anlegen.
  • Nisthilfen aufstellen: Besonders wichtig ist dabei, dass man sich im Voraus über die Form, den Standort und die verwendeten Materialen informiert, damit die Insekten die Nisthilfe auch wirklich nutzen.
  • Mehr Grünflächen schaffen und Mut zum unaufgeräumten, wilden Naturgarten haben – ohne Pestizide. Es muss nicht immer alles perfekt sein!
  • Das eigene Konsumverhalten anpassen: Saisonale und regionale Produkte, vermehrt pflanzliche Ernährung und weniger Lebensmittelabfälle.
  • Und last but not least: Augen auf im Alltag – sei es zu Hause, auf dem Fahrradweg, im Büro oder im Garten. Nahezu überall trifft man auf Insekten.

Und vielleicht ist man ja zur richtigen Zeit am richtigen Ort und kann so, wenn man die anfänglichen Berührungsängste erst einmal überwunden hat, ein Insekt aus einer misslichen Lage befreien.

Indem wir andere Lebewesen schätzen und unterstützen, erhalten wir unsere Umwelt und somit auch uns selbst!

Die Wanderausstellung

Für unsere deutschen LeserInnen: Die Wanderausstellung zum gleichnamigen Buch ist definitiv einen Ausflug wert.
Mehr Infos zu den aktuellen Standorten unter www.proinsekt.de.

 

Zum Autorenteam:

Dr. habil. Martin Husemann studierte organismische Biologie und promovierte über die Evolution der Buntbarsche. Seit 2016 arbeitet er im Zoologischen Museum Hamburg und leitet die Sektion Hemimetabole und Hymenoptera des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Hamburg.

Dr. Lioba Thaut studierte Kultur- und Museumswissenschaften in Frankfurt (Oder), Triest und Oldenburg. Sie promovierte zu musealen Strategien des Deutsche Hygiene-Museum Dresden und des Museum für Naturkunde Berlin nach 1989/90. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Freilichtmuseum am Kiekeberg arbeitet sie seit 2016 im Zoologischen Museum Hamburg und leitet seit kurzem die Ausstellung des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Hamburg.

Frithjof Leopold studierte in Frankfurt (Main) und Bonn Geowissenschaften mit dem Schwerpunkt Paläontologie, wobei Biologie/Zoologie den größten Teil fachfremder Kurse ausmachten. In seinen Abschlussarbeiten beschäftigte er sich mit Evolutionsstudien an Wirbeltiergruppen. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat am Staatlichen Naturhistorischen Museum in Braunschweig mit einem Fokus auf Ausstellungsarbeit hat er die Projektkoordination des Ausstellungsprojekts zum Insektenrückgang am Zoologischen Museum Hamburg übernommen, welches seit kurzem dem Leibniz-Institut zu Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Hamburg, zugehörig ist.

Dr. Viktor Hartung studierte Biologie und promovierte zur integrativen Systematik der Hemipterengruppe Peloridiidae. Er koordiniert seit Mitte 2021 das Monitoringprojekt «Hessische Naturwaldreservate» am Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main.

Dr. Volker Lohrmann studierte Biologie und promovierte zur Diversität der rezenten und fossilen Rhopalosomatidae – einer kleinen Gruppe überwiegend tropisch verbreiteter Wespen. Seit 2013 ist er Sachgebietsleiter Entomologie am Übersee-Museum Bremen.

Dr. Christina Barilaro studierte Biologie und promovierte im Bereich Didaktik der Biologie. Sie ist seit Mai 2014 am Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg (Oldb.) als Stellvertretende Direktorin tätig und u. a. für Dritt-mittelakquise und Ausstellungsplanung zuständig.

PD Dr. Peter Michalik studierte Biologie und promovierte im Fach Zoologie über die Evolution der Reproduktionssysteme von Spinnen (Araneae). Er ist seit 2007 verantwortlich für das Zoologische Museum der Universität Greifswald.

Stefan Iglhaut studierte Germanistik, Philosophie und Linguistik und arbeitet seitdem als Ausstellungsmacher und Kulturmanager. Sein Büro hat die Gestaltung der Wanderausstellung «Facettenreiche Insekten» übernommen.

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