«Haupt stellt sich vor» zum Jahresabschluss: Adela Haupt

So schnell verfliegt die Zeit!
Jahrelang (mehr als 18 Jahre!) war Adela Haupt als Leiterin der Buchhandlung Haupt bekannt. Man traf Adela am Ort des Geschehens, sei es in unseren schönen Buchhandlungsräumen, wo sie gerne leidenschaftlich über Design, Architektur oder den neuesten Roman einer ostschweizerischen Autorschaft sprach und ihre Kund:innen dabei mit Kaffee oder Tee umsorgte. Oder an den unzähligen Buchmessen oder Büchertischen, an denen die Buchhandlung Haupt nach wie vor vertreten ist, wo sie offen und direkt auf interessierte Buchmenschen zuging und sie mit ihrer Begeisterung für «das gute Buch» ansteckte. Manche mögen sie (vermeintlich) sogar als Adele, mit ausgesprochenem oder stummen E kennen. Oder als Frau, die einfach wahnsinnig schnell von A nach B laufen kann. Das Letztere trifft übrigens auch auf ihren Mann Matthias und die Tochter Patrizia Haupt zu – Schritt zu halten ist eine Herausforderung!

Sooo viele Jahre also bei uns; eine Persönlichkeit (!), fester Bestandteil des Hauses und des Familienunternehmens und trotzdem konnte sie jegliche Berichten zu ihrer Person immer gekonnt umgehen …

Da für Adela jedoch ab Januar 2023 ein neues Kapitel bevorsteht, hat sie nun doch eingewilligt uns auf diesem Weg zum Jahresabschluss ein paar Fragen zu beantworten. Gemeinsam schauen wir also zurück auf Adelas Wirken und Sein im Familienunternehmen Haupt und werfen einen Blick in die Zukunft.

Bleibst du unserem Haus nach deiner Pensionierung noch etwas erhalten?
Selbstverständlich bleibe ich mit unserem Familienunternehmen weiterhin eng verbunden. Gedanklich sowieso und bei personellen Engpässen stehe ich noch für eine Weile zur Verfügung. Das war schon vor meinem Eintritt so und bleibt auch nach meinem offiziellen Ausscheiden.

Gibt es eine schöne persönliche Erinnerung aus deiner Zeit als Leiterin der Buchhandlung Haupt?
Da gibt es so viele!

Hervorheben möchte ich vielleicht die Realisierung einer lange gehegten Vision: Unser Haupt Atelier 14b im Hinterhof unserer Buchhandlung. Das ehemalige Bücherlager ist heute ein attraktiver Raum für Veranstaltungen, Lesungen, Workshops und Ausstellungen. Mittlerweile ist unser Atelier 14b ein fester Bestandteil und Identifikation unserer Buchhandlung. Das Atelier wird auch erfolgreich an Dritte für Sitzungen und Weiterbildungen vermietet. Eine kleine Erfolgsgeschichte.

Weitere schöne Erinnerungen sind all die vielen persönlichen Begegnungen mit unseren Kundinnen und Kunden in der Buchhandlung, am Bücherstand bei Ausstellungen oder bei der Teilnahme an den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig. Über die vielen Jahre entstand so eine freundschaftliche Verbundenheit sowohl mit Kund:innen als auch mit Autorinnen und Autoren, die bei uns ihre Buchvernissage feierten. Daran erinnere ich mich gerne.

© Barbara Hofer

In deiner Zeit am Falkenplatz hast du mit zahlreichen Büchern zu tun gehabt. Gibt es ein Sachgebiet oder gar ein bestimmtes Buch, das dir besondere Freude gemacht hat?

Lieblingssachgebiet: Gestalten/Kunsthandwerk und Architektur, wenn ich mich denn entscheiden muss.

Mein Lieblingsbuch aus unserem eigenen Verlag: «Alpschermen und Maiensässe» von Diego Giovanoli lässt mein Prättigauer-Herz auch nach Jahren immer noch höher schlagen.

Auf was freust du dich im neuen Lebensabschnitt am meisten?
Zwischen Mai 2021 und Mai 2022 wurden wir gleich dreifache Großeltern. Das regelmäßige Hüten der Kleinen ist ein großes Geschenk. Zugegeben, auch durchaus ermüdend … umso schöner, dass wir in unserer Buchhandlung eine kleine aber feine Kinderbuchabteilung pflegen! Nun kann ich die Abteilung aus der Käuferinnen-Optik genießen.

Als Teil eines Familienunternehmens endet die enge Verbundenheit mit Buchhandlung/Verlag/Atelier ohnehin nicht mit der altersbedingten Pensionierung. Es ist für mich und meinen Mann Matthias ein absolutes Privileg, dass Haupt in 4.Generation durch unsere Tochter Patrizia unabhängig weitergeführt wird.