Haupt stellt sich vor: Alina Huber

Sie geht zwar erst seit einem Monat bei uns ein und aus, doch möchten wir sie mit ihrer ansteckend fröhlichen Art auf keinen Fall mehr missen. Zudem hat sie auch schon einiges zu erzählen. Die Geschichte, wie es sie als Lernende in unsere Buchhandlung verschlagen hat, ist meiner Meinung nach der Beweis, dass es so etwas wie Schicksal definitiv gibt. Wir freuen uns auf die nächsten drei Jahre mit ihr und darüber, dass sie uns ein paar Fragen beantwortet hat.

Wie bist du zur Haupt Buchhandlung gekommen?
Die Geschichte erzähle ich immer wieder gern.
Vor etwa zwei Jahren hatte ich eine Lehre als Floristin in einer eher bekannteren Gartenbauschule angefangen. Ich hatte schon damals immer die Sehnsucht, mit Büchern zu arbeiten und diese wurde mit jedem Tag stärker. Auch wenn ich damals von vielen wunderschönen Blumen umgeben war, konnte ich wahre Freude nur empfinden, wenn ich meine Nase in ein Botanik-Buch in der Schule stecken konnte.
Als ich mein 2. Lehrjahr startete, war Sommer und wir hatten schon ein paar Wochen vor den Sommerferien die Information erhalten, dass auf dem Schulgelände eine Messe stattfinden würde. Die Messe beinhaltete alles rund um das Thema Natur und Gärten, da konnte man sich vorstellen, dass auch wir Floristinnen ein Teil davon waren.
Wir bekamen in der Messe-Woche den Auftrag von unserem Lehrer, dass wir zu einem Stand gehen sollten, der uns interessierte, um dort die zuständige Person zu interviewen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich damals umhergeirrt bin, um einen Stand zu finden, der mir gefallen könnte. Ich hielt unbewusst immer Ausschau nach Büchern, doch ich erwartete nicht, dass ich so etwas auf einer Gartenmesse antreffen würde.
Doch wie der Zufall es wollte, gelangte ich in ein riesiges Zelt voller Stände. Dort waren meiner Meinung nach am wenigsten Besucher, sodass ich mich am besten umsehen konnte. Als ich eintrat, stand der Stand der Haupt Buchhandlung direkt links von mir. Ich konnte mich damals kaum zurückhalten vor Freude als ich ihn sah. Dennoch lief ich daran vorbei, weil ich zu nervös war, um Adela Haupt, die den Stand betreute, anzusprechen. Zum Glück setzte mein Verstand ein und ich machte auf der Stelle kehrt. Ich sprach ca. 15 Minuten lang mit Adela und fühlte mich so wohl, wie schon lange nicht mehr. Sie zeigte mir alles und erklärte mir mit einem immerwährenden Lächeln die Inhalte der Bücher. Es berührte mich, mit welcher Leidenschaft und Mühe diese Bücher geschrieben wurden. Adela schenkte mir damals ein Buch aus dem Haupt Verlag, das ich heute noch gerne lese und das ich immer schätzen werde. (Anm. d. Red.: Es handelte sich um das Buch «Slowflowers»)
Von da an wusste ich, dass ich meine Lehre unbedingt in der Haupt Buchhandlung machen wollte.
Jetzt kann man sich nur darum streiten, ob es Zufall oder doch Schicksal war.

Was sind deine Aufgaben in der Haupt Buchhandlung?
Da ich noch nicht sehr lange da bin, habe ich bis jetzt nur einen Bereich wirklich kennengelernt. Und zwar den Wareneingang. Dort überprüfe ich alle Bestellungen und vergewissere mich, dass alle Bücher bei uns eingetroffen sind. Dann benachrichtige ich die Kund:innen und schicke Meldungen raus, damit sie wissen, wann sie die Bücher abholen können.

Welcher Programmbereich des Haupt Verlags spricht dich besonders an?
Ich liebe den Programmbereich Gestalten! Die Bücher in diesem Bereich sind mit einer sehr großen Sorgfalt und Leidenschaft geschrieben. Auch wie es dem gestalterischen Aspekt entspricht, sind sie sehr bunt und für mich ansprechend designt. Sie lösen einen kreativen Schub in mir aus, wenn ich hindurchblättere und geben mir den Drang, sofort an mein Zeichnungstablet zu sitzen und meiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Gestaltest du selbst auch?
Wie ich vorhin schon erwähnt habe, zeichne ich. Ich arbeite am meisten an meinem Zeichnungstablet und kreiere digitale Werke. Das Zeichnen war für mich genauso wie das Lesen schon immer ein großer Teil meines Lebens. Ich zeichne hauptsächlich Menschen, die mit einem starken Licht- und Schatteneinfluss zum Leben erweckt werden.
Meine Figuren haben meist einen kleinen Manga-Touch, da ich mich schon früh mit dem japanischen Zeichenstil befasst habe und dieser mich bis heute in seinen Bann zieht.

Was macht den Verlag und die Buchhandlung deiner Meinung nach so besonders?
Die Wärme, die man hier bekommt. Man kann sie deutlich spüren, wenn man durch die Ladentür tritt. Die Mitarbeiter:innen lächeln dich immer freundlich an und geben dir das Gefühl, dass du hier willkommen bist. Dies schätze ich sehr und bin jeden Tag dankbar dafür. Auch finde ich die Zusammenarbeit mit dem Verlag sehr spannend und wertvoll. Man kann also hier doppelt profitieren.

Was fasziniert dich an Büchern?
Alles. Ich finde es beeindruckend, dass Bücher, die aus einfachem Papier bestehen, dich in eine völlig andere Welt bringen können. Du kannst von ihnen lernen, und so viele verschiedene Emotionen empfinden. Bücher verbinden auch. Eine enge Freundin von mir hat den gleichen Buchgeschmack wie ich und wir haben beide in etwa das Gleiche gelesen. Dies gibt uns die Freiheit, zusammen über die Geschichten zu fantasieren und uns einander mitzuteilen. Natürlich haben wir manchmal auch verschiedene Meinungen, doch das macht unsere Besprechungen nicht weniger interessant.

Welches Buch/welche Bücher liegen derzeit auf deinem Nachttisch?
Eine gute Frage…
Bei mir ist es so, dass ich mir vorgenommen habe nur ein Buch auf meinem Nachttisch zu haben. Und momentan ist es das Buch «Throne of Glass». Ein Muss für Fantasy-Liebhaber:innen wie mich. Die Werke der Autorin dieses Buches habe ich wortwörtlich verschlungen. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und lässt dich schnell die reale Welt vergessen.
Ich lese manchmal auch zwei Bücher gleichzeitig. Bei meinen ÖV-Büchern wähle ich auch gerne mal etwas ernstere Themen aus. Am meisten interessieren mich dann Geschichten, die wirklich passiert sind. Manchmal schleichen sich auch Klassiker wie Jane Eyre oder unterschiedlichste Jane Austen-Romane in meinen Rucksack. Je nach meinem Gemütszustand.

Was ist dein liebster Natur- oder Gestalten-Gegenstand?
Ich liebe meine gefleckte Efeutute. Sie ist eine hängende Zimmerpflanze, die sehr pflegeleicht ist. Ich habe sie in einem Blumenladen entdeckt und musste sie sofort kaufen. Sie ist eher eine speziellere Pflanze, nicht wegen der Pflege, sondern weil sie ein wunderschönes Merkmal besitzt. Sie glitzert, wenn die Sonnenstrahlen auf ihre Blätter scheinen. Die Blätter besitzen nämlich weiße Flecken, die gewisse Partikel beinhalten, die den Glanz auf der weißen Oberfläche erzeugen.

Eine schöne persönliche Erinnerung in Zusammenhang mit der Haupt Buchhandlung:
Als ich das erste Mal den Laden betrat und all die wunderschönen Bücher sah. Und natürlich, als ich die Zusage für die Lehrstelle bekam.