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Flechten der Schweiz: Auf Spurensuche

Wer sich für unseren neuen Naturführer zu den Flechten der Schweiz interessiert, wird nicht um den Text auf der Rückseite des Buchs oder auf unserer Webseite herumkommen. Der erste Satz dort lautet: «Flechten findet man überall: direkt vor der Haustür, … Weiterlesen →

Wer sich für unseren neuen Naturführer zu den Flechten der Schweiz interessiert, wird nicht um den Text auf der Rückseite des Buchs oder auf unserer Webseite herumkommen. Der erste Satz dort lautet: «Flechten findet man überall: direkt vor der Haustür, an Bäumen und Sträuchern, auf Steinen und Holzpfosten, ja sogar auf den höchsten Alpengipfeln.»

Aber wo genau können wir Flechten denn beobachten? 52 Exkursionsvorschläge im Buch laden dazu ein, die einheimische Welt der Flechten rund ums Jahr selber zu entdecken. Dafür muss man nicht weit reisen: Erstaunlich viele Flechten tummeln sich nämlich im Siedlungsraum. Für alle Berner:innen und Zürcher:innen haben wir im Folgenden ein paar heiße Tipps. Sie finden aber bestimmt auch in Ihrer Stadt die ein oder andere Flechtenart.

GESTEINSFLECHTEN IM SIEDLUNGSRAUM

Ungefähr 60% der Flechtenarten wachsen auf Gestein. Den größten Anteil stellen die Krustenflechten, die mit ihrer gesamten Unterseite mit der Unterlage verwachsen sind. Sie entwickeln sich über Jahrzehnte an Mauern, auf Dächern oder Statuen und überziehen das Gestein mit der Zeit mit einer Patina, welche durch die Gesteinszusammensetzung sowie die Versorgung durch Nährstoffe und Feuchtigkeit bestimmt ist.

Die Schönheit und Formenvielfalt von Gesteinsflechten offenbart sich erst beim genaueren Hinschauen durch eine Lupe: Scheibenförmige Fruchtkörper mit weißlichem, vorstehendem Rand gehören oft zur Gattung Myriolecis, z.B. M. albescens mit deutlich entwickeltem Lager oder M. crenulata, mit deutlich gekerbtem Fruchtkörperrand, bereiften Scheiben und stark reduziertem Lager.

Aufwertung Lebensraum:
Die Flechtenvegetation an Mauern kann mit über 50 Arten zu einer hohen Artenvielfalt im Siedlungsraum beitragen und ist eine Nahrungsquelle für Kleinlebewesen. Eine raue Gesteinsoberfläche begünstigt das Wachstum von Flechten. Flechtenbewuchs führt nicht zu einem vorzeitigen Altern von Mauern oder Ziegeln. Nur wenige Arten wie M. albescens können die Gesteinsoberfläche im Verlauf der Jahrzehnte leicht angreifen. Andere Arten (Caloplaca decipiens oder Protoparmeliopsis muralis) scheinen die Gesteinsoberfläche eher zu schützen.

Exkursionen: 
Tramhaltestelle Zürich, Bürkliplatz
Jede andere Ortschaft in der Schweiz, z.B. Bern, Beaulieustrasse

Zürich, Bürkliterrasse

GEBÄUDE MIT DEM GEWISSEN ETWAS

Seit der Erschaffung architektonischer Grauzonen werden Außenwände und Dächer von Flechten besiedelt. Viel Wissen und Können wurden in der Baukunst entwickelt, um deren Entwicklung zu unterdrücken, beispielsweise, indem verhindert wird, dass Außenwände längere Zeit nass bleiben. Auf rasch abtrocknenden, glatten Oberflächen benötigen Flechten und andere Lebewesen deutlich mehr Zeit, um sich entwickeln zu können. Natürlich gelingt es trotzdem vielen Arten, Gebäude zu besiedeln und über Jahrzehnte, ohne an der Bausubstanz Schäden zu hinterlassen, eine farblich differenzierte Patina zu schaffen. Am Berner Münster und an der Klosterkirche in Kappel am Albis leben sicher gegen 100 Flechtenarten – eine Artendichte, welche jedenfalls die oft positiv betonte Biodiversität an modernen Grünfassaden um ein Mehrfaches übertrifft. An regenexponierten Sandsteinmauern bildet Lecanora campestris auffällige Lager mit dunklen Fruchtkörpern und wächst dort gerne zusammen mit Protoparmeliopsis muralis und Candelariella aurella. An etwas regengeschützten Stellen können sich die randlich gelappten Caloplaca
arnoldii und C. saxicola zusammen mit Myriolecis crenulata mit schwarzbraunen, bereiften Fruchtkörpern entwickeln.

C. saxicola zusammen mit Myriolecis crenulata

Am Berner Münster sind Candelariella aurella und Protoparmeliopsis muralis
besonders üppig an den Wasserspeiern entwickelt, weil die beregnet sind und als Vogelsitzplätze dienen. Eine Besonderheit versteckt sich an der Nordostseite hinter dem Blitzschutz: Lecanora vinetorum  toleriert hohe Konzentrationen von Kupferionen und kann als konkurrenzschwache Art von dieser für andere Arten toxischen Umgebung profitieren.

Wasserspeier am Berner Münster

Lecanora vinetorum

Aufwertung Lebensraum:
Nur wenige Flechten greifen die Bausubstanz im Laufe der Jahrzehnte an. Das Entfernen von Flechten beansprucht die Bausubstanz oft mehr als das ungehinderte Wachstum der Flechten.

Exkursionen:
Haltestellen Bern, Rathaus und Kappel am Albis, Kloster.
Jeweils wenige 100 Meter Weg.

Fotos: © Christoph Scheidegger


Christoph Scheidegger arbeitete zu Naturschutzbiologie und Biodiversität an der WSL, engagiert sich als Professor in der akademischen Lehre an der Universität Bern und leitete die Spezialistengruppe Flechten der Species Survival Commission der IUCN.
Christine Keller arbeitet an der WSL an der Revision der Roten Liste der Flechten der Schweiz.
Silvia Stofer arbeitet an der WSL und leitet das Nationale Daten- und Informationszentrum für Flechten SwissLichens.

 

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