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Sand ist allgegenwärtig. Aber Haben Sie schon einmal ganz genau hingeschaut und entdeckt, welche Schönheit sich in der Masse versteckt? Und haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, welche Geschichte sich hinter einem Sandkorn verbirgt? Wie beispielsweise Gestein verwittert, zu … Weiterlesen →

Sand ist allgegenwärtig. Aber Haben Sie schon einmal ganz genau hingeschaut und entdeckt, welche Schönheit sich in der Masse versteckt? Und haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, welche Geschichte sich hinter einem Sandkorn verbirgt? Wie beispielsweise Gestein verwittert, zu Körnern zerfällt, an den Strand gespült wird und irgendwann wieder zu Gestein verfestigt wird?

In «Das große Buch vom Sand» geht Oliver Lenzen diesen und noch vielen weiteren Fragen nach und führt etliche erstaunliche Facetten des Naturstoffs vor Augen.

Im folgenden Interview erzählt er uns, was ihn an Sand am meisten fasziniert und gibt Antwort auf die Frage, die uns beim Thema Sand immer brennend interessiert: Wie viele Sandkörner gibt es auf der Erde eigentlich?


Sie beschäftigen sich seit Ihrer Kindheit mit naturwissenschaftlichen Themen. Wurden damals schon die Weichen für «Das große Buch vom Sand» gestellt? Gibt es ein besonderes Erlebnis, das Sie mit Sand hatten und das Sie hier mit uns teilen möchten?
Meine Eltern haben mir damals ein kleines Monokular, also ein einäugiges Fernglas geschenkt, das man im Handumdrehen in ein Exkursionsmikroskop umbauen konnte. Damit stand mir die Welt offen, im Großen wie im Kleinen. Ich nehme es heute noch auf jede Reise mit. Mit dem Fernglas beobachtete ich Vögel, mit dem Mikroskop waren Ameisen die ersten Objekte, dann folgten die faszinierenden Myxomyceten und schließlich Sand, bei dem ich dann hängen blieb.

Kontinental geprägter Atlantiksand aus Boulders Beach am Kap der guten Hoffnung, Südafrika.

Was fasziniert Sie an Sand am meisten?
Ich finde es begeisternd, dass man sich aus ganz unterschiedlicher Sicht heraus dem Thema Sand nähern kann. Viele Aspekte sind vertreten, Sand als kristalline Materie, die Mineralzusammensetzung, die Chondren der Meteorite als erste Sandkörner des Sonnensystems, der ökologische Aspekt von Sand, Sand als Rohstoff und knappe Ressource, die Geologie des Sandes und sogar Sand als Gegenstand oder Medium der Kunst. Ein Thema spannender als das andere und jeder Interessierte kann mitmachen, Sand ist nahezu überall zu finden.

Am meisten hat mich allerdings fasziniert, dass jedes einzelne Sandkorn mehrere Lebenszyklen durchlaufen kann, die sogar Spuren auf ihm hinterlassen. Die Diskrepanz zwischen dem individuellen, einzelnen Korn und der unübersehbaren uniformen Masse; darüber lässt sich philosophieren.

Können Sie folgende Frage, welche Sie einleitend in Kapitel 4 formulieren, zusammenfassend beantworten? «Woher aber kommt der Sand, wie ist er entstanden, wie wurde er anschließend transportiert und was wird einst aus ihm?»
Grob vereinfacht gibt es zwei große Quellen für die Entstehung von Sandkörnern. Sie können durch den Zerfall von Schalen, Stacheln oder Gehäusen der Meerestiere entstehen oder aber sie bilden sich durch die schrittweise Verwitterung von Gesteinen der Kontinente. Letztere treten dann eine lange Reise über Schuttkegel und Flussläufe zum Meer an. Viele Sande werden von den Meeresstränden dann irgendwann in die Tiefsee gespült und im Laufe von sehr langen Zeiträumen zu Sandstein verdichtet, der durch tektonische Prozesse eines Tages wieder an die Erdoberfläche gehoben wird. Dort werden die Körner durch Verwitterung erneut freigesetzt. Sandkörner insbesondere aus Quarz können auf diese Art mehrere Zyklen durchlaufen, das kann viele hundert Millionen Jahre dauern, ein langes bewegtes Leben also.

Sand ist der zweitwichtigste international begehrte Rohstoff nach Wasser. Alleine in Deutschland verbraucht jeder Bürger, jede Bürgerin pro Kopf und Jahr rund 9 Tonnen Sand. Wofür, außer für Beton, wird Sand noch gebraucht?
Es ist unglaublich, wie vielfältig Sand Verwendung findet. Zu nennen sind Glas, besonders auch Spezialgläser für Wissenschaft und Industrie, Mikrochips, Papier, Zahnpasta, Kosmetika, Porzellan, Filter, Silikone und ihre Anwendungen, Nanotechnologie, Sand als Rohstofflieferant für bestimmte Minerale, Pigmente, Isolatoren, Gartenbau, Sportplätze, Strandaufschüttungen und künstliche Inseln. Viele weitere Anwendungen und Produkte ließen sich noch nennen. Nicht jeder Sand ist allerdings für alle Verwendungszwecke geeignet. So sind beispielsweise hochreine Sande für die Herstellung von Spezialgläsern und Chips selten und sehr begehrt. Auch für das in Deutschland aus Umweltgründen verbotene Fracking Verfahren zur Erdgasgewinnung werden in anderen Ländern riesige Mengen an speziellen Quarzsanden verbraucht, bis zu 25 000 Tonnen je Bohrstelle.

Schwermineralanschwemmung am Strand von Hasle, Dänemark. Zu erkennen sind neben hellen Quarzkörnern opake, metallisch glänzende Minerale wie Ilmenit und Magnetit sowie rosa- und orangefarbene, runde Granatkristalle.

Viele Kapitel werden in Ihrem Buch durch ein Zitat von Goethe eingeleitet? Wie kommt es, dass Sie Goethe in einem Werk über Sand zitieren?
In der Schule konnte ich mit Goethe nichts anfangen. Bis ich irgendwann begann, mich mit seinem Werk und auch seiner Person näher zu beschäftigen. Ich stellte fest, dass Goethe fasziniert von den Naturwissenschaften war, selber forschte und insbesondere Minerale in großer Stückzahl systematisch sammelte. Sein Zugang zur Natur war sehr direkt und ganzheitlich geprägt. Das finde ich interessant und habe versucht, den einen oder anderen verbindenden Gedanken zu Mineralen, Licht, Natur und Mikroskopie in meinem Buch aufzunehmen. Goethe repräsentiert dabei das Zusammendenken von an sich disparaten Themenbereichen. So wie auch Sand ganz verschiedene Disziplinen zusammenführen kann.

Wo haben Sie den – Ihrer Meinung nach – schönsten Sand gefunden?
Das habe ich mich auch oft gefragt und während ich das Buch schrieb, wechselten meine Vorlieben öfters. Einer meiner Lieblingssande ist zweifellos der Sand aus Michaelmas Cay, einer kleinen Insel im Bereich des australischen Barrier Reef. Der Vater eines ehemaligen Mitarbeiters hat ihn vor vielen Jahren von einer Weltreise mitgebracht und durch Zufall ist er dann zu mir gelangt und hat es nun sogar auf das Titelbild des Buches geschafft. Mein liebster selbst gesammelter Sand stammt aus Vardø, einem Ort auf einer Insel in der Barentssee weit im Norden Norwegens. Er besteht aus einer hochinteressanten Mischung aus Mineralen und Fragmenten von Meerestieren, die unter dem Mikroskop regelrecht zu Entdeckungsreisen einlädt. Dieser Sand ist natürlich auch mehrfach im Buch vertreten.

Farbenfrohe Fragmente mariner Lebewesen wie Muschelschalen und Seeigelstachel. Links ein klares Quarzkorn mit nur mäßigen Erosionsspuren. Mikroskopaufnahme des Sandes aus Vardø im Auflichtverfahren.

Der in Lupenperspektive betrachtet erstaunlich bunte Sand der kleinen Buch bei Vardø.

Bunte Schalenreste von Schnecken und Muscheln im Sand von Vardø, Norwegen.

Und zum Schluss noch die obligatorische Frage: Wie viele Sandkörner gibt es auf der Erde?
Tja, ich zähle noch. Die Frage ist natürlich sehr schwer zu beantworten und eine Antwort noch viel schwerer zu validieren. Sehr große Zahlen entziehen sich zudem vollkommen unserer Vorstellungskraft. Nach einer klassischen Schätzung unter vernünftigen Annahmen kommt man auf eine Zahl von mehreren Quadrillionen (85,7 x 1024) Sandkörnern. Dies bezieht sich auf die Gesamtmenge des Sandes der Erdkruste. Allein in einen Fingerhut passen rund eine Million (106) Sandkörner, sofern man feinen Wüstensand verwendet.

Fotos: Oliver Lenzen


Oliver Lenzen wurde 1960 in Berlin geboren. Seit seiner Kindheit beschäftigte er sich mit naturwissenschaftlichen Themen, insbesondere Geologie, Mineralogie und Astronomie sowie später mit Mikroskopie und der Beziehung zwischen Naturwissenschaften, Philosophie und Technik. Sein besonderes Interesse gilt darüber hinaus der Person Goethes als Naturforscher.
Nach Promotion und langjähriger Tätigkeit in der Industrie erhielt er 2006 einen Ruf als Professor an die Hochschule Heilbronn, die er seit 2017 als Rektor leitet.

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