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HauptAutorin Sigrun Mittl: Nachhaltig imkern mit gesunden Honigbienen

Den Menschen und die Honigbiene verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Gestaltete sich diese bis etwa 1850 noch relativ harmonisch, so löste ab diesem Zeitpunkt eine Bienenseuche, vor allem durch falsche Imkermethoden bedingt, die nächste ab. Heute ‒ nach nur wenigen … Weiterlesen →

Den Menschen und die Honigbiene verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Gestaltete sich diese bis etwa 1850 noch relativ harmonisch, so löste ab diesem Zeitpunkt eine Bienenseuche, vor allem durch falsche Imkermethoden bedingt, die nächste ab. Heute ‒ nach nur wenigen Jahrzehnten der intensiven Bienenhaltung ‒ steht die einheimische Honigbiene kurz vor der Ausrottung. Sigrun Mittl zeigt in «Nachhaltig imkern mit gesunden Honigbienen» – nun erhältlich in zweiter, aktualisierter Auflage, wie tiergerechtes Imkern funktioniert. Das Buch mehrt aber auch das Bewusstsein für die Verantwortung, die jeder für die Natur, und somit auch für die Honigbienen, trägt.

Zeit für ein Gespräch mit der Autorin:

Honigbiene kehrt vom Pollen Sammeln zurück © Wolfgang Schwarz

Was hat Sie dazu bewogen, genau dieses Buch zu schreiben?
Das hat eine etwas längere Vorgeschichte. Mir kamen immer mal wieder Aufrufe der Imkerverbände zu Ohren, dass es den Honigbienen schlecht ginge und sie Hilfe bräuchten. Als Biologin mit Schwerpunkt Arten- und Naturschutz interessierte mich die Nutztierhaltung nur im Hinblick darauf, ob die Tiere artgerecht gehalten würden und davon ging ich aus. 2011 folgte ich einem inneren Impuls, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Dass mich seit damals die Honigbienen sozusagen in Dienst genommen haben, hätte ich nie für möglich gehalten. 2012 machte ich einen Kurs in Wesensgemäßer Bienenhaltung und begann eine 2-jährige Probeimkerschulung im örtlichen Imkerverein. Eine Milbe solle Schuld an dem schlechten Zustand der Honigbienen haben und es bliebe nichts anderes übrig, als diese Milbe zu bekämpfen. In beiden Kursen schütteten die Imker Säuren auf die Honigbienen, die diese berüchtigte Varroamilbe töten sollte. Das hatte mich entsetzt. In beiden Kursen wurde den Honigbienen der Honig zum großen Teil entnommen und als Ersatz bekamen sie (Bio-) Zuckerwasser. Die Imkerpraktiken, die ich im Probeimkerkurs gelernt hatte, erschütterten meinen Glauben an eine artgerechte Bienenhaltung vollends. Für mich fühlte sich das gar nicht artgerecht an. Als ich dann noch erfuhr, dass wir in Deutschland eine einheimische Honigbiene hatten, die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera, wurde mein Interesse als Biologin geweckt. Ich hatte u.a. Zoologie studiert und viele Exkursionen gemacht, aber von einer einheimischen Honigbiene hatte ich noch niemals etwas gehört. Warum nicht? Mein Interesse als Wissenschaftlerin war endgültig geweckt. Ich fraß mich durch Stapel von Büchern und Imkerzeitschriften und kam aus dem Staunen und Entsetzen nicht mehr heraus. Wir Menschen hatten die einheimische Honigbiene schon so früh ausgerottet, dass keiner mehr davon wusste. Wir kannten nur noch Imkerbienen. Und die waren nicht mal einheimisch, sondert aus anderen Ländern importiert. Was war passiert, dass wir eine Honigbiene ausrotten konnten und seit Jahrzehnten nicht einheimische Honigbienen als Nutztiere hielten, die auch noch krank waren? Im Lauf meiner Recherche stellte ich fest, dass sich die Imker Anfang des 20. Jahrhunderts schon mal im Kampf gegen eine Milbe befanden. Auch damals sahen sie mehrheitlich nur die Strategie, den Feind zu bekämpfen, als sinnvollen Weg an. Aber warum ging es den Honigbienen dann heute so schlecht und die Imker kämpften schon wieder gegen einen angeblichen Feind? Hatten wir nichts gelernt? Der Zeitpunkt war gekommen, mich wissenschaftlich damit zu beschäftigen und herausgekommen ist dieses Buch.

Honigbienen überlegen, ob sie in eine Beute einziehen

Honigbienen überlegen, ob sie in eine Beute einziehen. ©Wolfgang Schwarz

Den Menschen und die Honigbiene verbindet eine lange gemeinsame Geschichte, die bis vor kurzem sehr harmonisch verlief. Was ist passiert, dass das heute nicht mehr so ist?
Ich gestehe, dass ich das etwas zu höflich formuliert habe, „bis vor kurzem“ und „sehr harmonisch“. Sagen wir mal so: dafür, dass die gemeinsame Geschichte der Gattung Mensch „Homo“ und der Westlichen Honigbiene „Apis mellifera“ schon über 2 Millionen Jahre lang währt, war sie „bis vor kurzem“ relativ harmonisch. Bis vor kurzem meint etwa bis vor 300 Jahren. Bis 1700 waren die einheimischen Honigbienen noch einigermaßen in der Lage, den ruppigen Umgang mit ihnen zu verkraften und ihre Art zu erhalten. Doch irgendwann kippte die Lage und spätestens um 1800 herum hatten wir in Deutschland und in vielen anderen Ländern die jeweils einheimische Honigbiene ausgerottet. Und ab 1850 kamen auch unsere Imkerbienen an ihre Grenzen, als sich die Imkermethoden immer mehr von einer artgerechten Bienenhaltung entfernten und mit den Honigbienen umgegangen wurde wie mit Ersatzteilen eines Autos. Das hatte natürlich Konsequenzen und die zeigten sich schon sehr bald. Ab etwa 1960 beschäftigten sich die Imkerzeitschriften mehrheitlich nur noch mit den Krankheiten und den Behandlungsmethoden dagegen. Dass das alles in eine falsche Richtung lief, schien niemandem aufzufallen oder zu bekümmern. Und die Mahnungen einiger berühmter Bienenwissenschaftler wurden überhört.

Honigbiene an einer Schlehe ©Marco Warstat

Was sind heute die größten Gefahren/Bedrohungen für die Honigbiene?
Die in Deutschland einheimische Honigbiene, die Dunkle Biene, die auch in der Schweiz und Österreich lebte, hat ihre Bedrohung schon hinter sich. Sie wurde schon ausgerottet. Aus Naturschutzsicht ist das Thema Honigbiene damit erledigt. Wo sich noch letzte Restbestände der jeweils einheimischen Unterart der Westlichen Honigbiene befinden, wissen wir gar nicht. Die Wissenschaft und der Naturschutz haben sich damit leider nie beschäftigt. Das ändert sich langsam und das ist gut so. Wir müssen die letzten ihrer „Art“ in ihren jeweiligen Verbreitungsgebieten finden und dringend schützen. Schutz bedeutet im Fall der Honigbienen nicht nur, ihre Art zu erhalten, genauer ihre „Unterart“, sondern sie auch vor der Verkreuzung mit nicht einheimischen Honigbienen zu bewahren. Das Bewusstsein dafür fehlt nahezu vollkommen. In Südafrika zum Beispiel kämpfen Naturschutz und Wissenschaft für den Erhalt der dort einheimischen Unterart, der Kap-Biene in Südafrika. Wenn sich im Bewusstsein nichts ändert und dafür tragen vor allem die Imkerverbände eine große Verantwortung, wird auch dort eine der letzten wilden Honigbienen bald ausgerottet sein. Die Frage nach der Bedrohung für die Honigbiene müssen wir also differenziert stellen: die Bedrohung für die einheimische Unterart und die Bedrohung für die Honigbiene in Imkerhand. Die Bedrohungen durch unsere heute leider verbreitete industrielle Land- und Forstwirtschaft sind bekannt, sozusagen ein alter Hut. Die Bedrohung durch die Imkerpraktiken selbst wurde erst in den letzten Jahren thematisiert und ist jetzt im Blickpunkt vieler Menschen, die nach neuen Wegen der artgerechten Bienenhaltung suchen.

Honigbiene kehrt vom Sammelflug zurück © Wolfgang Schwarz

Was können wir von wild lebenden Honigbienen lernen?
Nehmen wir als Beispiel Deutschland. Die einheimische Honigbiene ist schon ausgerottet. Welche wild lebenden Honigbienen meinen wir dann? Wir sprechen hier von verwilderten Honigbienen, Honigbienen, die als Bienenschwarm aus Imkerhand entkommen sind und frei in Wald und Flur leben. Dort haben sie einen großen Vorteil, nämlich dass sie dem Stress entkommen sind, den die Imkermethoden bei ihnen ausgelöst haben und der ihr Immunsystem erheblich geschwächt hat. In der Natur sind sie gefordert, alles aus sich herauszuholen und zu aktivieren, was ihr Überleben ermöglicht. Jetzt sind sie ein Mosaikstein im Ökosystem Wald und Flur. Sie passen sich an oder sie sterben. Glücklicherweise hat die Wissenschaft weltweit zeigen können, dass sich die verwilderten Honigbienen tapfer geschlagen haben. Einige Völker sterben, das ist normal, und andere überleben und werden gesund. Dieses Potential tragen sie in sich, denn nicht umsonst hat unsere Westliche Honigbiene ein paar Millionen Jahre als Art überlebt. In der freien Natur erholt sich ihr Immunsystem und die Weisheit der Natur kann ihre Arbeit an der Honigbiene in Ruhe tun. Wie sie das tut, habe ich in meinem Buch ausführlich geschildert.

Wild lebende Honigbienen im Baum © Wolfgang Schwarz

Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Wenn Sie wünschen dürften, wie in 15 Jahren geimkert wird, wie würde das aussehen? Welche Art des Imkerns stärkt unsere Honigbienen?
Ich wünsche mir sehr, dass wir innehalten und ehrlich zu uns werden. Macht es Sinn, gegen einen Feind zu kämpfen? Macht es Sinn, alles Lebendige zu zerstören und zu vergiften? Macht es Sinn, Methoden immer weiter zu nutzen, obwohl alle Fakten zeigen, dass sie nicht zum gewünschten Ziel führen? Warum kämpfen wir gegen die Natur, obwohl doch die Natur unermüdlich gnädig mit uns ist, uns heilt und uns frisches Obst, frisches Wasser und frische Luft zur Verfügung stellt. Ich wünsche mir, dass wir das Lebendige achten, was auch bedeutet, uns zu achten. Und wenn wir uns achten, achten wir doch bitte auch die Lebewesen um uns herum und gehen mit ihnen so um, wie wir mit allem Lebendigen umgehen sollten. Und wie das geht, ist zwar tief in unserem Inneren versteckt oder gar verdrängt, aber doch da. Ich habe zwar Mühe zu glauben, dass wir irgendwann noch vernünftig werden, aber ich gebe die Hoffnung doch nicht auf. Ich weiß, dass ich Ihre Frage damit nicht explizit beantwortet habe, aber wir müssen ganzheitlich rangehen an die Aufgaben, die vor uns liegen. Ich wünsche mir, dass viele Menschen, die Honigbienen halten, erkennen, dass ihr Hobby nur möglich war, weil die Natur uns Honigbienen geschenkt hat, die wir nutzen konnten und sich die Frage stellen, was sie der Natur jetzt zurückgeben können.


© Jan Gutzeit

Sigrun Mittl ist Diplom Biologin und seit 33 Jahren beruflich im Natur- und Artenschutz tätig. Sie erforscht seit 10 Jahren verschiedene Themen rund um die einheimische Dunkle Biene und die Honigbiene in Imkerhand im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Nutztierhaltung. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung von wissenschaftlich fundiertem Wissen zur nachhaltigen Bienenhaltung und dem Schutz der wild lebenden Honigbienen. Darüber berichtet sie auf bienen-dialoge.de und auf ihrem YouTube-Kanal bienen-dialoge.

 

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