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«Was erzählt bessere Geschichten als ein Wald oder ein Garten? Was erklärt uns besser und eindringlicher das feine Gespinst des Lebens, mit jedem Spinnennetz und jedem mit Tau bedeckten Blatt? Wir stellen uns das Paradies nicht umsonst als einen Garten … Weiterlesen →

«Was erzählt bessere Geschichten als ein Wald oder ein Garten? Was erklärt uns besser und eindringlicher das feine Gespinst des Lebens, mit jedem Spinnennetz und jedem mit Tau bedeckten Blatt? Wir stellen uns das Paradies nicht umsonst als einen Garten vor, wo all die anderen – Pflanzen, Tiere – uns daran erinnern, wie viel mehr dieser Planet ist als die menschengemachte Illusion, die die Stadt uns so gern vorgaukelt. […] Und wer weiß, vielleicht pflanzt dieses Buch ein paar neue Geschichten: über einen behutsamen Umgang mit der Welt, über die Neugier auf all das andere, was auf diesem Planeten lebt, und unsere Abhängigkeit von all dem, was da fleucht und kreucht.» Aus dem Vorwort von Cornelia Funke

Permakultur wird schnell mit der Anlage von Gemüsebeeten und Selbstversorgung in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich um eine nachhaltige Planungsstrategie zur Gestaltung komplexe Systeme, für die es bereits den «Alternativen Nobelpreis» gab. In ihrem neuen Buch «Planungspraxis Permakultur» zeigen Volker Kranz, Carolin Hüllwegen und Rebekka Melloh, wie Permakultur in der Landschaftsarchitektur zur Gestaltung von Freiräumen funktioniert.

In diesem Beitrag schauen wir uns den Aufbau des Buchs genauer an und erzählen eine Anekdote aus dem Alltag der Autor:innen zum Thema Landschaften lesen.

EINE GRUNDHALTUNG IN DER PLANUNG GRÜNER RÄUME

Dass Systeme, bei denen Permakultur als Gestaltungsansatz eingesetzt wird, vielschichtig sind, zeigt sich bereits an den ethischen Prinzipien, die der Permakultur zugrunde liegen:

«Earth care (sorge für die Erde)
People care (sorge für den Menschen)
Fair share (begrenze Konsum und Wachstum und verteile Überschüsse».

In der Permakultur sollte jede Planung auf diesen drei ethischen Grundpfeilern stehen.

Das Buch ist in folgende Kapitel aufgeteilt:

In Kapitel 1 befassen sich die Autor:innen mit dem Ursprung der Permakultur und der Grundhaltung, die sich daraus für die Planung grüner Räume ableitet.

In Kapitel 2 beschäftigen sie sich mit der menschlichen Psychologie im Umgang mit Komplexität und stellen sich den Sperren in unseren Köpfen, um sie frei für ein Systemverständnis in der Planung zu machen.

Ab Kapitel 3 wollen sie sich den konkreten Fragen für die Planung eines Projektes stellen. Sie beleuchten den Planungsprozess und den Rahmen, in dem sich die Projekte bewegen, indem sie mithilfe spannender Gastbeiträge sowohl Einblicke in das Recht und die behördliche Sicht auf die Genehmigungsfähigkeit von Projekten als auch die Möglichkeiten von Beteiligung und interdisziplinärer Zusammenarbeit geben.

In Kapitel 4 wundern sie sich über landwirtschaftliche Phänomene und bereiten sich darauf vor, bei der Analyse eines Plangebiets auf entscheidende Dinge zu achten und zu verstehen, was wir sehen.

In Kapitel 5 verbinden sie schließlich die digitale Recherche und das Beobachten vor Ort miteinander. Sie zoomen in alltägliche Planungssituationen hinein und beobachten einzelne Einflussgrößen, um daraus anschaulich und praxisnah beispielhafte Planungsstrategien abzuleiten.

Im Folgenden tauchen wir ab in Kapitel 4 und lernen eine andere Art, Landschaften zu sehen. Dabei fragen wir uns zusammen mit den Autor:innen: Wie entstehen eigentlich Landschaften? … und was davon ist menschengemacht?

LANDSCHAFTEN LESEN

Die Autor:innen schreiben:

Wenn wir ein neues Plangebiet betreten, besteht die Kunst darin, einerseits so unvoreingenommen wie möglich Dinge erst einmal wahrzunehmen, um keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, und andererseits die Beobachtungen in den richtigen Kontext einzuordnen und gezielt nach Hinweisen zu suchen.

Wenn wir gemeinhin einen Ort oder eine Landschaft betrachten, wundern wir uns sehr selten über irgendwelche Dinge. Zum Beispiel darüber, dass eine Seite eines Hügels grüner als eine andere ist, auf einer Ebene nur sehr kleine Bäume wachsen oder am Seeufer auch bei schönem Wetter keine Sonnenanbeter liegen. Eine gute Methode, um das bewusste Sehen und Analysieren zu trainieren, ist aber – sich zu wundern! Sich also die Frage zu stellen: Ist mir eigentlich klar, warum dies so oder so aussieht? Das können wir ganz systematisch tun, indem wir uns beispielsweise für den nächsten Spaziergang vornehmen, fünf Dinge zu bemerken, die wir uns nicht erklären können, und anschließend den Dingen auf den Grund gehen. Das eigentliche Ziel ist aber, sich immer zu wundern, wenn wir uns durch unsere Umwelt bewegen, nicht nur dann, wenn wir eine Planung einer Fläche im Sinn haben. Das «Wundern» leitet uns dazu an, dass wir immer und immer wieder versuchen, die Phänomene in unserer Umgebung wahrzunehmen und in einen entsprechenden Kontext zu setzen. So erlangen wir mit der Zeit eine zunehmend bessere Auffassungsgabe und erkennen viel schneller
die Zusammenhänge in unserer Umgebung. Dazu passt eine schöne Anekdote aus dem Planungsalltag, in der sich zuerst mein Kollege Volker wunderte, dann der Rest des Planungsbüros und wir schließlich feststellten, dass sich vor uns schon längst
ein geduldiger Mann aus Burkina Faso gewundert und damit die Wüste gestoppt hatte …
Volker, im April 2024 auf Auslandseinsatz im Nordirak unterwegs, hatte ein Bild von einer kargen Hügellandschaft in die Planungsbürogruppe mit der Nachricht gepostet: «Kleines Rätsel zum Thema Landschaft lesen: Woher kommt der grüne Kreis?» Eine Hilfestellung gab er uns: «Für die Nutzung dieses Phänomens gab es mal den alternativen Nobelpreis.»

Wir nahmen die Chance zum spontanen Quizduell an und legten los.

Es folgten weitere Bilder, die uns auf die Sprünge helfen sollten. Uns gingen langsam die Ideen aus und wir begannen parallel, nach Trägern des Alternativen Nobelpreises zu googeln.

Es folgte noch eine Nahaufnahme, augenscheinlich von Erdbrocken, dazu eine irgendwie krümelige Struktur mit ein paar Samenkapseln … Wir kamen einfach nicht drauf und gaben schließlich auf.

Volker hatte Erbarmen und die richtige Antwort lautet: Ameisen lagern im Boden organische Masse an und sorgen durch ihre Gänge gleichzeitig für Belüftung und Bewässerungsmöglichkeiten.

Der dazugehörige Träger des Alternativen Nobelpreises ist Yacouba Sawadogo (1946 2023) aus Burkina Faso. Er war ein sich selbst versorgender Ackerbauer, der Anfang der 1980er-Jahre anfing, mit der traditionellen Landwirtschaftsmethode Zaï zu experimentieren. Dabei wird Saatgut nicht einfach auf dem Boden, sondern in vorher ausgehobenen Mulden angesät und diese werden zusätzlich durch sichelförmige Erdwälle geschützt. Das ist ein guter Ansatz, reicht in dem felsigen, unfruchtbaren Boden aber oft nicht aus, damit die Saat aufgeht, wenn sie nicht schon vorher weggeweht wird. Sawadogo vergrößerte daraufhin die Erdwälle und gab Viehdung oder Kompost mit etwas Erde dazu, um die Saat zu bedecken und zu düngen. In seinem Fall wurden dadurch nicht Ameisen, sondern Termiten angelockt, die sich ansiedelten. Die Termiten bauten aus den kleinen Mulden heraus Gänge, in denen sie die organische Masse aus den Mulden einbauten. Mit ihren Gängen lockerten sie den Boden, sodass Wasser besser einsickern konnte. Diese «Technik» führte zu um ein Vielfaches gesteigerten Ernten. Ein Nebeneffekt war das Aufkeimen von jungen Bäumen in seinen Beeten. Anstatt sie als Konkurrenz für sein Getreide zu entfernen, war er auch hier, wie bei den Termiten, neugierig und ließ sie wachsen. Nach einer Weile stellten sich dadurch die Vorteile ein, die wir heute auch bei Agroforstsystemen beobachten: Die Bäume dienten als Windschutz und Schattenspender, Mulchquelle und Ertragsholz. Über die Jahre erwuchs daraus ein 30 ha großer Wald mit einer Vielzahl von Gehölz und Krautarten, dessen klimatische Bedeutung zum Anstieg des Grundwassers führte. Gleichermaßen verbreitete sich die Methode und verhalf vielen Menschen über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus zu sicheren Erträgen und Handwerkszeug im Kampf gegen die Dürre. (https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-09/yacouba sawadogo-alternativer-nobelpreis-landwirtschaft-trockenheit-boeden)

2010 wurde ein Film über sein Lebenswerk gedreht, der ihm den schönen Titel «der Mann, der die Wüste stoppte» verlieh. 2018 erhielt er zusammen mit seinem Mitstreiter, dem Australischen Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo, besagten Right Livelihood Award (https://rightlivelihood.org/news/the-man-who-stopped-the-desert-receives-2018-right-livelihood-award/).

Yacouba Sawadogos Geschichte hat auch eine gewisse Tragik: Obwohl er so viel für das Land tat, war es nicht sein verbrieftes Eigentum und so veranlasste die Bezirksregierung von Yatenga die Rodung und den Verkauf als attraktives Bauland. Glücklicherweise konnte der Prozess weitestgehend gestoppt werden, sodass zwar ein Teil bebaut wurde, der Rest aber seit 2021 mit einem Schutzzaun umgeben ist. (https://burkina24.com/2021/06/18/burkina-faso-la-foret-de-yacouba-sawadogo-cloturee/)

 

Fotos: Planungsbüro baumrausch
Text: adaptiert aus «Planungspraxis Permakultur»


 

Volker Kranz ist Dipl. Permakultur-Designer und leitet als Geschäftsführer das Permakultur-Planungsbüro der Firma baumrausch in Bremen. Die Permakultur-Prinzipien in lebendige Landschaften und ästhetische Lebensräume umzusetzen, ist der roter Faden in seiner Arbeit. Seit über 30 Jahren gibt er außerdem Permakultur-Designkurse an Hochschulen und an der Permakultur-Akademie, wo er auch als Tutor für Permakultur-Studenten arbeitet.

Carolin Hüllwegen ist Ingenieurin der Landschaftsarchitektur und Expertin für permakulturelle Geländeanalyse und Konzeptplanung.

Rebekka Melloh ist Landschaftsarchitektin und verknüpft die Strategien der Permakultur mit urbanen Projekten und öffentlichem Grün.

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