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Auf dieses Buch habe ich sehnlichst gewartet: «Verschlüsselt» von Stephen Pincock und Mark Frary. Letzte Woche ist es erschienen und ich kann sagen, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden!

Auf dieses Buch habe ich sehnlichst gewartet: «Verschlüsselt» von Stephen Pincock und Mark Frary.
Letzte Woche ist es erschienen und ich kann sagen, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden!

Ein großes Merci geht an Lara, die ihre Hände zur Verfügung gestellt hat, um meine Begeisterung für das Buch zum Ausdruck zu bringen.

Darin dreht sich alles um Codes, Chiffren und die Kryptografie. Schon als Kind war ich fasziniert von geheimen Botschaften. Ich erinnere mich beispielsweise noch gut daran, wie ich versteckte Nachrichten mit Hilfe von Zitronensaft auf Papier hinterließ, die nur durch Erhitzen (z.B. mit einem Feuerzeug) zum Vorschein kamen oder wie ich mit meinen Freundinnen unseren Schwärmen je ein persönliches Geheimsymbol (z.B. eine Orange) zuordneten und diese dann auf jegliche Hefte, Ordner und sogar Wände malten.
Auch von Büchern und Filmen hinsichtlich dieser Thematik konnte ich nicht genug bekommen. Ich verschlang alles, das irgendwie geheimnisvoll war und je mehr Rätsel und Codes in den Geschichten auftauchten, umso besser.

Da ich mich nicht richtig entscheiden konnte, in welches Kapitel des Buches ich mich für diesen Beitrag vertiefen sollte, weil einfach ALLES spannend schien, habe ich meine drei persönlichen Highlights ausgewählt und stelle diese in den nachfolgenden Zeilen vor …


Highlight 1: Dan Brown

Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich die Romane des US-amerikanischen Thriller-Autors Dan Brown regelrecht verschlungen habe. Auch die Filme mit Tom Hanks (einer meiner Lieblingsschauspieler) hatten es mir angetan. Die Bücher sind besonders kunsthistorisch eine absolute Bereicherung. Zudem lernt man bekannte Städte hautnah kennen, da sich Brown vor einem Werk jeweils akribisch mit den Ort, an dem sein Buch spielt, auseinandersetzt. So fühlte es sich in meinen Ferien in Florenz nach der Lektüre seines Buches Inferno so an, als ob ich die Stadt bereits bereist hätte (was ja im Grunde auch stimmte, einfach auf Papier in seinem Buch). Neben dem Bezug zu Geschichte, Kunst und Kultur spielen aber auch geheimnisvolle Botschaften, Codes und Chiffren (weiter unten erklärt) eine tragende Rolle in seinen Werken.

Beispielweise wird im Kapitel 5 «Geschwindigkeit», das Verschlüsselungen im heutigen Zeitalter behandelt, auf «Codes in der Literatur» eingegangen, unter anderem auch auf Codes in Browns Büchern:

Sein Roman Diabolus (1998) dreht sich um die National Security Agency und den fiktiven Computer namens TRANSLTR, der jede Chiffre brechen kann. Spannend wird es dann, als TRANSLTR auf etwas trifft, das er nicht entschlüsseln kann.
Der scheinbar unlösbare Chiffretext (weiter unten erklärt) wird in dem Roman nicht genannt, aber es gibt Hinweise auf Verschlüsselungsmethoden wie die Rotation von Klartexten und Veränderungsketten.

Zudem findet sich auf der letzten Seite der englischen Buchausgabe eine Besonderheit. Dort steht nämlich folgende Zahlenreihe geschrieben:

128-10-93-85-10-128-98-112-6-6-25-126-39-1-68-78

 

Um dieses Rätsel zu lösen, muss man die Zahlen in einem Block von 4 × 4 Feldern anordnen und von oben nach unten einfügen:

128   10      6     39
10    128     6      1
93     98     25    68
85    112   126   78

Die Zahlen beziehen sich auf die Kapitel im Buch: Wenn man die einzelnen Zahlen durch den ersten Buchstaben des jeweiligen Kapitels ersetzt, ergibt sich die Nachricht «We are watching you» (Wir beobachten dich) von links nach rechts gelesen. Gruselig, oder?

Code: Methode, um den Inhalt einer Nachricht zu verschleiern, indem Wörter oder Phrasen des Ausgangstextes (keine einzelnen Zeichen) nach einer vorgegebenen Liste durch andere Wörter, Phrasen oder Symbole ersetzt werden. Beispiel: Zahlengruppe «5487» ersetzt das Wort «Angriff».
Chiffre: Methode zur Verschleierung der Bedeutung einer Nachricht, indem die Buchstaben des Klartextes durch andere Buchstaben ersetzt werden. Anders als bei einem Code wird dabei die Bedeutung der ursprünglichen Wörter nicht berücksichtigt. Beispiel: Buchstaben des Alphabets werden gegen Symbole oder andere Buchstaben ausgetauscht.
Chiffretext: Text, der sich ergibt, wenn man eine Chiffre auf eine vorgegebene Nachricht anwendet.

In Sakrileg (2003), einem anderen Roman von Brown, steht die Entschlüsselung von Codes im Mittelpunkt: Der Symbolforscher Robert Langdon von der Harvard University knackt eine Reihe von Codes, die im Zusammenhang mit den Werken von Leonardo da Vinci stehen. Neben der Leiche eines ermordeten Kurators im Pariser Louvre findet er eine dreizeilige, mit Blut geschriebene Nachricht:

13-3-2-21-1-1-8-5
O, draconian devil! (O, drakonischer Teufel!)
Oh, lame saint! (Oh, lahmer Heiliger!)

Zusammen mit der französischen Kryptologin Sophie Neveu findet Langdon heraus, dass es sich bei der zweiten und dritten Zeile um Anagramme (Umstellungen von Buchstaben innerhalb eines Wortes) von «Leonardo da Vinci» und «The Mona Lisa» handelt. Eine Nachricht, die auf die Mona Lisa gekritzelt wurde und nur im Ultraviolettlicht zu sehen ist, führt die beiden dann auf eine Detektivjagd rund um den Globus, bei der sie herausfinden wollen, warum der Kurator ermordet wurde.

Die Zahlenreihe 13-3-2-21-1-1-8-5 entpuppt sich übrigens als Fibonacci-Folge in falscher Reihenfolge (richtig wäre: 1-1-2-3-5-8-13-21) und als Zugangscode zu einem Schweizer Bankkonto.

Die Bücher und Filme machen also nicht nur Spaß, da man daraus neue Erkenntnisse aus Kultur und Geschichte gewinnt, sondern weil man auch jederzeit miträtseln, Codes knacken und Chiffren entziffern kann.


Highlight 2: Die Rosslyn Chapel

Hier gelingt mir ein perfekter Übergang, denn als ich im Kapitel 2 «Erfindungsreichtum» auf die Doppelseite zur «Rosslyn Chapel» in Schottland gestoßen bin, kam mir das äußerst bekannt vor …
Die Kapelle wurde nämlich auch von Prof. Robert Langdon, der Hauptperson von Dan Browns Buch-Reihe, besucht – nämlich im bereits angesprochenen Buch Sakrileg.

Warum wird die Kapelle aber auch in unserem Buch «Verschlüsselt» besprochen?
In der Geschichte haben Künstler:innen ihre Werke immer wieder mit Bedeutungen, Codes und Symbolen angereichert.
Das vielleicht rätselhafteste architektonische Bauwerk steht in dem Dorf Roslin südlich der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Dort findet sich unsere Rosslyn Chapel.
Der Grundstein für die Kirche wurde am Tag des heiligen Matthäus 1446 gelegt. Sie ist reichhaltig mit Codes und verborgenen Nachrichten ausgestattet, die Besucher:innen schon seit Jahrhunderten in ihren Bann ziehen. Ihre Hauptattraktion ist die Apprentice Pillar (Lehrlingssäule), die mit einem charakteristischen, hübsch gemeißelten spiralförmigen Ornamentband versehen ist.

©Getty Images: Die Apprentice Pillar (Lehrlingssäule).

Nach Ansicht mancher Expert:innen stellen diese Säule und ihr Gegenstück, die sogenannte Master Pillar (Meistersäule), die Säulen Jachin und Boas dar, die am Eingang des ersten Tempels von Jerusalem standen.
Übrigens soll die prunkvolle Lehrlingssäule vom Mauerlehrling, inspiriert durch einen Traum, in Abwesenheit seines Meisters geschnitzt worden sein. Als der Maurermeister nach seiner Rückkehr das großartige Werk sah, geriet er in einen Eifersuchtsanfall, und erschlug seinen Lehrling.

Die Kirche steht auch in einer langjährigen Verbindung zur Freimaurerei und der Legende zufolge zu den Tempelrittern. Überall in der Kirche finden sich Bezüge zum Schlüssel des Hiram, einem wichtigen Teil der Freimaurerlegende; in neuerer Zeit wurde das Bauwerk für Zeremonien der modernen Tempelritter genutzt, einer Gruppe der Freimaurer. Wegen der Verbindungen zur Freimaurerei und Gerüchten über geheime Gewölbe unter dem Fußboden wurde auch vermutet, die Kirche könne die letzte Bewahrstätte des Heiligen Grals sein (auch in Dan Browns Sakrileg stoßen wir auf diese Theorie). Der Legende zufolge sollen irgendwo auf dem Anwesen drei mittelalterliche Truhen vergraben sein, aber Bodenscans und Ausgrabungen in der Kirche und ihrer Umgebung förderten nichts zutage.

©Getty Images: Das Gewölbe der Kapelle mit den geheimnisvollen Würfelformen.

Da ist aber noch mehr: Im Jahr 2005 gelang es dem schottischen Komponisten Stuart Mitchell, eine komplizierte Reihe von Codes zu entschlüsseln, die sich in 213 Würfelformen an der Decke verbergen. Nachdem Mitchell 20 Jahre über dem Problem gebrütet hatte, fand er heraus, dass das Muster der Würfel ein Musikstück darstellt, das für 13 Musiker:innen geschrieben wurde. Darauf kam er insbesondere dadurch, dass er die Muster auf den Steinen als chladnische Klangfiguren deutete. Das sind Muster, die Sand auf einer Platte annimmt, wenn diese in einer bestimmten Frequenz vibriert.
Anweisungen, welche Musiker:innen das Stück spielen sollten, gibt das Bauwerk übrigens auch gleich. Über jeder Säule sind Figuren mit mittelalterlichen Instrumenten zu sehen – darunter Dudelsäcke, Pfeifen, eine Trompete, ein Blasinstrument mit Tasten, eine Gitarre und Sänger:innen. Der Musiker aus Edinburgh bezeichnete das Stück als The Rossly Canon of Proportions (Der Rosslyn-Kanon der Proportionen).

Natürlich gibt es noch allerhand in der mystischen Rosslyn Chapel zu entdecken. Ein Besuch lohnt sich allemal, falls man mal in der Gegend ist …


Weiter geht es also mit meinen Highlights.
Last but not least –

Highlight 3: Zodiac

Neben meinem Interesse für Codes und dergleichen hege ich eine Leidenschaft für True Crime und das von klein auf! Schon als ich noch ganz jung war, wollte ich warten auf die brutaleren Filme, die Nachts im Fernsehen zu sehen waren und das Verbrechen an vorderster Stelle stand. Noch besser war es dann ab Mitternacht; da wurden dann auf ganz bestimmten Sendern echte Verbrechen und der Weg zur Täter:innen-Überführung beschrieben. Wahrscheinlich geht es auch bei dieser Faszination im entferntesten Sinne darum, ein Rätsel zu lösen: Was ist geschehen? Über welche Anhaltspunkte verfügt man? Kann man anhand dieser Merkmale Rückschlüsse auf eine Täterschaft ziehen?
All diese Fragen faszinieren mich noch heute.

So geschah es, dass ich mich beim Blättern durchs Buch plötzlich an einen Verbrecher aus den 60er Jahren erinnerte, der mithilfe von codierten Briefen auf bevorstehende Morde hinwies – der Zodiac-Killer!
Durch einen Blick ins Inhaltsverzeichnis wurde meine Annahme bestätigt; ebenfalls im Kapitel 5 «Geschwindigkeit» wird dem «Zodiac-Killer» eine Doppelseite gewidmet.
Die Haupt-Faszination bei dem Fall liegt darin, dass die Identität des Killers bis heute nicht auf sicher zugeordnet werden konnte …

Ein Serienmörder veröffentlicht in einer Zeitung einen verschlüsselten Brief, der Hinweise auf seine Identität liefert, wenn er entziffert wird – das klingt ein wenig nach der Handlung eines zweitklassigen Films, aber genau das geschah in den 1960er- und 1970er-Jahren in der kalifornischen Bay Area. In der Region wurden mindestens sieben Morde vermutlich von derselben männlichen Person begangen. Manche vermuten, es könne sich um weit über 30 Opfer handeln.

Die Verbindung des Mörders mit Chiffren ergab sich aus einer Serie von Briefen, die er an Lokalzeitungen geschickt hatte. Im Jahr 1969 gelangten drei verschlüsselte Texte zum San Francisco Chronicle, dem Vallejo Times-Herald und dem San Francisco Examiner. Darin erläuterte er die Motive hinter den Morden. Die Briefe, die als «dreiteilige Chiffre» bekannt wurden, enthielten rund 50 verschiedene Symbole; manche davon ähnelten denen zur Darstellung der Tierkreiszeichen. Deshalb wurde der Mörder auch als Zodiac-Killer bekannt (engl. zodiac = Tierkreis). Da in der Chiffre mehr als 26 Symbole verwendet wurden, konnte es sich nicht um eine einfache Substitution (weiter unten erklärt) handeln, da unser Alphabet ja aus 26 Buchstaben besteht. Dennoch gelang es dem Lehrer Donald Harden und seiner Frau, die Nachricht in wenigen Stunden zu knacken (siehe Ausschnitt):

«I like killing people because it is so much
fun it is more fun than killing wild game in
the forest because man is the most dangerous
animal of all to kill something gives me
the most thrilling experience … »

Um die Chiffre zu entschlüsseln, hatten die beiden angenommen, dass der Mörder die Nachricht egoistisch mit «I» (ich) beginnen würde und dass sie außerdem die Wörter «kill» oder «killing» (töten) enthalten dürfte. Und sie hatten recht. Solche «wahrscheinliche Wörter» waren schon lange ein wichtiges Werkzeug im Arsenal der Codeknacker:innen.

Es stellte sich heraus, dass es sich um eine homofone Chiffre (weiter unten erklärt) handelte. Dabei wird jeder Buchstabe des Klartextes im Schlüsseltext mit mehreren möglichen Zeichen wiedergegeben, um Codeknacker:innen, die sich der Häufigkeitsanalyse bedienen, scheitern zu lassen.

Substitution: Als Substitutionschiffre bezeichnet man ein System, in dem jeder Buchstabe einer Nachricht gegen ein anderes Symbol ausgetauscht wird.
Homofone:
Mehrfache Substitution, mit der ein einzelner Buchstabe in einer Chiffre ersetzt werden kann. Wenn beispielsweise der Buchstabe «a» durch mehrere Buchstaben oder Zahlen wiedergegeben wird, bezeichnet man diese als Homofone.

Später schickte der Mörder weitere Briefe an Zeitungen in der Region. Manche davon enthielten ebenfalls verschlüsselte Texte, die bis heute nicht entziffert wurden. Einer sollte angeblich den Namen des Mörders in verschlüsselter Form verraten. Der berühmteste Text ist die sogenannte «340-Buchstaben-Nachricht».

Die Mitteilungen des Mörders hörten 1974 ohne Vorwarnung auf. Der Täter wurde nie gefunden oder zweifelsfrei identifiziert.

Ob sich dieses Rätsel jemals lösen lässt?


Stephen Pincock ist ein preisgekrönter Wissenschaftsjournalist und Redakteur bei Springer Nature. Er hat zahlreiche Artikel über die Geschichte und Entwicklung von Kryptologie und anderen Technologien geschrieben.

 

 

 

 


Mark Frary ist ein Wissenschaftsautor, dessen Artikel unter anderem in The Times veröffentlicht wurden. Bevor er mit dem Schreiben begann, studierte er Astrophysik am CERN in Genf.

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